Prag - Der in der vergangenen Woche nach Verbüßung seiner 25-jährigen Haftstrafe aus dem Gefängnis im südpolnischen Rzesów entlassene pädophile Sexualstraftäter und vierfache Mörder Mariusz Trynkiewicz hält sich nach Informationen des polnischen Boulevardblattes Fakt in Tschechien oder der Slowakei auf.
Das Blatt beruft sich dabei auf eine nicht genannte Quelle aus dem Sicherheitsapparat des Landes. Das berichten am Montag tschechische Medien.
Demnach ist der 52-jährige Serientäter schon vor seiner Haftentlassung in ein spezielles Programm aufgenommen worden, vergleichbar einem Zeugenschutzprogramm.
Von den polnischen Behörden soll er eine neue Identität erhalten haben und außer Landes gebracht worden sein, zudem werde ihm eine Unterkunft und ein monatliches Taschengeld gezahlt. Hintergrund ist die Befürchtung, der Mann könnte in Polen gelyncht werden.
Der in seiner Heimat auch als "Satan aus Piotrkow" bekannte Trynkiewicz wird dem Bericht nach an seinem neuen Aufenthaltsort von niemandem kontrolliert, er habe lediglich die Auflage, sich regelmäßig telefonisch bei der Polizei zu melden, so Fakt.
Trynkiewicz hatte 1988 als damals 26-jähriger Sportlehrer insgesamt vier Jungen in seiner Heimatstadt Piotrków Trybunalski in der Woiwodschaft Łódź in seine Wohnung gelockt, sexuell missbraucht und anschließend grausam ermordet.
Dank einer Amnestie in der Wendezeit wurde die Strafe schließlich in eine 25-jährige Haftstrafe umgewandelt.
Obwohl von Trynkiewicz psychologischen und psychiatrischen Untersuchungen nach weiter eine potentielle Gefahr ausgeht, hat die polnische Justiz derzeit keine rechtliche Handhabe, um den Triebtäter festzusetzen und von der Gesellschaft zu isolieren. (nk)