prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Musik | 11.12.2013
Interview mit Pablo Sanchez von Billy the Kid, Hardcore-Punk aus Costa Rica
Billy the Kid

Prag - Billy the Kid, das bedeutet Hardcore-Punk der feinsten Sorte. Doch nicht nur das. Die Jungs zählen zu den Exoten ihres Genres, denn sie stammen allesamt aus Costa Rica. Bereits seit einigen Jahren machen die fünf Vollblutmusiker regelmäßig Europa unsicher. Vor ein paar Wochen stand eine Show im Exit-Us in Prag auf dem Tourplan. Die Gelegenheit hat Timo Wegner genutzt, um für prag aktuell mit Pablo Sanchez, Gitarrist, Songwriter und Produzent der Band, zu sprechen.

pa: Pablo, ihr seid zwar mittlerweile in der Hardcore-Szene ziemlich bekannt, doch für alle, die noch nichts von euch gehört haben, was kann man sich unter Billy the Kid vorstellen?

Pablo Sanchez: Also uns gibt es seit 2007, damals haben wir uns in Costa Rica gegründet. Musikalisch machen wir Hardcore-Punk mit einzelnen Hip-Hop Elementen. Wir richten uns da nicht nach irgendwelchen Vorgaben, sondern spielen die Musik, dir uns alle verbindet und die wir mögen.

pa: Wie kommt es denn, dass ihr so viel in Europa unterwegs seid?

Pablo Sanchez: Na ja, wir haben relativ schnell gemerkt, dass es schwierig ist in Südamerika zu touren. Die Nachfrage ist zwar groß, aber die Distanzen zwischen den einzelnen Städten sind enorm und außerdem ist es echt mühsam, in verschiedenen Ländern zu spielen, da die Grenzkontrollen sehr, sehr streng sind und viel Geld, Geduld und Zeit kosten.

pa: Welche Gemeinsamkeiten gibt es denn zwischen einer Tournee in Südamerika und in Europa?

Pablo Sanchez: Also selbst wenn man in Südamerika eine Tour auf die Beine bekommt, so ist es trotzdem komplett anders als in Europa. Das ist wie Wasser und Öl. In Europa spielen wir in einer viel höheren Frequenz, da sind wir fast jeden Tag in einer anderen Stadt oder sogar in einem anderen Land. Die Konzerte sind meistens sehr gut organisiert, da es viele Promoter und ehrenamtliche Helfer gibt. Zum Großteil sind auch die Veranstaltungsorte professioneller ausgestattet.
Auf der anderen Seite ist es in unserer Heimat natürlich schön, dass die Leute alle unsere Texte verstehen, da wir ja auf Spanisch texten. Und ich persönlich mag auch lieber das warme Wetter (ha, ha)! Du siehst schon, es hat alles Vor- und Nachteile.

pa: In Prag ist es ja tendenziell kälter als in Costa Rica. Was sind denn die Gründe das ihr bei dieser Tour gerade hier halt macht?

Pablo Sanchez: Wir haben bereits mehrfach in Prag gespielt und es ist ehrlich gesagt immer klasse gewesen. Prag ist für uns sozusagen ein Muss. Es ist einer der wichtigsten Konzertorte für uns in Zentraleuropa.

pa: Habt ihr denn bevor auch im Exit-Us gespielt?

Pablo Sanchez: Nein, wir waren letztes Mal im Klub 007 in Strahov, meiner Meinung nach ein großartiger Laden. Sehr gemütlich und die Leute stehen unmittelbar an, wenn nicht sogar auf der Bühne. Ich mag einfach die Atmosphäre dort. Aber ich bin auch immer offen für neue Locations, somit ist es für mich jetzt nicht grundsätzlich schlecht, dass wir heute im Exit-Us spielen.

pa: Also ihr habt jetzt ja kein brandneues Album dabei. Was war denn der Grund für die aktuelle Tour?

Pablo Sanchez: Wir sind einfach eine Liveband. Wir versuchen jedes Jahr eine Tour durch Europa zu machen. Außerdem haben wir ein Album mit Coverversionen herausgebracht und unsere Scheibe „Jonestown“ von 2010 remastered. Aber wie bereits angedeutet, wir brauchen keine neue Platte, um auf Tour zu gehen. Damit du jedoch beruhigt bist, kann ich dir sagen, dass wir Anfang 2014 eine neue Platte veröffentlichen werden. Nach der Tour geht es zurück nach Costa Rica und dann machen wir uns direkt an die Songs.
Du, ich muss mich jetzt langsam ums Merchandise kümmern, nimm's mir nicht übel. (tiw)

Themen: Punk
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