Prag/Brüssel - Eigentlich ist der kommunistische Europa-Abgeordnete Miloslav Ransdorf ja ein Polyglotte. "Englisch, Deutsch, Französisch, Russisch, Spanisch, Portugiesisch, Italienisch, Ungarisch, Niederländisch, Jiddish, Latein und ein paar andere Sprachen" kann er, prahlt seine Partei (KSČM) auf ihrer Webseite mit seinen Kenntnissen.
Trotzdem verschlägt es ihm manchmal die Sprache. Beispielsweise, wenn er die Gründe seiner häufigen Autounfälle erklären soll. Oder am vergangenen Montag, als ein niederländischer TV-Journalist ihm nachwies, dass er nicht mehr als fünf Minuten im Brüssler Parlament verbracht hatte. Als er gefragt wurde, ob es "okay" sei, dafür 300 Euro zu kassieren, schlug ihm Ransdorf fast das Mikrofon aus der Hand. "Ich arbeite hier, ich wohne hier", zischte Ransdorf nur und verdrückte sich.
Im tschechischen Fernsehen behauptete der promovierte Philosoph später, der Reporter habe sich grob verhalten und ihm den Weg versperrt. Das Video dürfte den Sachverhalt klären. (gp)