Ostrava/Prag - Einen Monat nach den letzten großen rechtsradikalen Ausschreitungen in der mährisch-schlesischen Metropole, kam es am Freitagabend erneut zu schweren Zusammenstößen zwischen Neonazis und der Polizei.
Wie tschechische Medien berichten, versuchten nach einer Kundgebung der rechtsextremen Arbeiterpartei (DSSS) mehrere hundert Demonstranten, vom Stadtzentrum zu einem nahe gelegenen, überwiegend von Roma bewohnten Wohnheim zu marschieren.
Als die schwer gepanzerten Sicherheitskräfte dem Demonstrationszug den Weg versperrten, wurden sie mit Flaschen, Steinen und Feuerwerkskörpern beworfen. Die Polizisten setzten daraufhin Tränengas gegen die Demonstranten ein.
Bei dem Einsatz wurden insgesamt 21 Personen vorläufig festgenommen, fünf von ihnen stehen im Verdacht, eine Straftat begangen zu haben, teilte am Samstag die Sprecherin mährisch-schlesischen Polizei, Gabriela Holčáková, mit. Bei den Ausschreitungen seien drei Polizisten und zwei Schaulustige verletzt worden.
Nach Angaben der Polizeisprecherin fahndet die Polizei zudem nach einem oder mehreren unbekannten Tätern, die bei der Demonstration einen Polizeihubschrauber mit einem Laser ins Visier genommen und versucht hätten, den Piloten zu blenden. Die Polizei qualifiziere die Tat als Gefährdung der Allgemeinheit.
Das Bildmaterial stammt von der russischen TV-Nachrichtenagentur RT Ruptly. (nk)