Rubrik: Kultur, Musik | Veröffentlicht am: 23.10.2016

Prag - Am Samstag, den 22. Oktober trat in der ausverkauften Prager O2 Aréna vor rund 14.000 Zuschauern erstmals nach acht Jahren in der tschechischen Hauptstadt wieder die britische Band The Cure auf.

Das Konzert dauerte insgesamt fast drei Stunden und enthielt drei Zugabenblöcke mit 14 Songs. Als Vorband stand zuvor die schottische Band The Twilight Sad auf der Bühne.

Wie die tschechische Nachrichtenagentur ČTK berichtet, spielten die Musiker um Frontmann Robert Smith dabei vor überwiegend "eher älterem Publikum", wobei offenbar auch viele Fans aus dem Ausland angereist waren. Der Funke überspringen wollte während des Konzerts jedoch offenbar nicht so recht.

Kritiker bemängeln durch die Bank vor allem die Dramaturgie des Auftritts. Zwar hätten die Musiker im Grunde eine solide Leistung abgeliefert und Frontmann Robert Smith sei sogar ganz gut gelaunt gewesen. Doch habe es die Band versäumt, in die lange Setliste belebende Elemente einzubauen. Erst bei den Zugaben sei das Publikum dann richtig mitgegangen.

Für den Online-Dienst Aktuálně.cz kommt Petr Adámek dennoch zu folgendem Gesamturteil: "Schwermütig, introvertiert, finster und zugleich kochend heiß, so und in dieser Reihenfolge war des sechste Konzert von The Cure bei uns. Also genau so, wie es sich die Fans vorgestellt hatten."

Für die Online-Ausgabe der Tageszeitung Lidové noviny zieht Ondřej Bezr ein ähnliches Fazit: "The Cure haben nach Prag genau das gebracht, was man von ihnen erwartet hat. Nicht mehr, nicht weniger. Sie haben den Glanz einer der wichtigsten und eigenartigsten Bands ihrer Zeit nicht verloren. Und obwohl sie sich dem Rentenalter nähern und peinlichst Aufnahmen ihrer Gesichter auf den Großbildschirmen scheuen, wirken sie keineswegs wie ihre eigenen Karikaturen."

Weniger freundlich bewertet der Kritiker der Tageszeitung Mladá fronta Dnes, Václav Hnátek das Konzert: "The Cure zeigte eine verschlafene Show, die erst die Zugaben retteten", so der Titel der Konzertkritik. Václav Hnátek bemängelt dabei ebenfalls ein technisches Detail, das auch Ondřej Bezr aufgefallen war. Auf die in der modernen O2 Aréna angebrachten Großbildschirme wurde das Bild von statischen Standkameras projiziert, die größtenteils gar nichts von den Musikern oder später dann die Knie des Bassisten Simon Gallup in Großformat zeigten.

"Die ersten beiden Stunden waren Langeweile zum Verzweifeln. Erst zum Ende hin kamen dann die bewährten und gut durchgekochten Hits und die am meisten abgehenden Songs überhaupt. Schade, denn einige von diesen Knüllern hätten den Basisteil des Konzerts sicher aufgehellt", so das Fazit von Hnátek. (nk)

Autor: Niels Köhler
Themen: Konzertkritik, The Cure, O2 Aréna
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