Rubrik: Politik | Veröffentlicht am: 22.08.2016

Prag - Politisches Happening der Islamgegner auf dem Altstädter Ring: Mit dem 21. August hatten sich die tschechischen Retter des Abendlandes ein symbolträchtiges Datum für ihre angemeldete Demonstration ausgesucht.

Genau vor 48 Jahren überschritten Armeeverbände der Warschauer-Pakt-Staaten die Grenzen der damaligen Tschechoslowakei und beendeten so das als "Prager Frühling" in die Geschichte eingegangene Experiment eines "Sozialismus mit menschlichem Antlitz".  

Die hässlichen Fratzen, die gestern bei der "Besetzung Prags - Aktion zur Unterstützung der Demokratie" (so die unverfängliche Bezeichnung der Veranstaltung) in Erscheinung traten, verschreckten Medienberichten nach etliche Touristen so sehr, dass die Polizei schließlich nach wenigen Minuten sicherheitshalber den Abbruch der Aktion anordnete.

Dabei wollten die Islamgegner unter Führung des prominenten Anti-Islam-Aktivisten Martin Konvička wohl keineswegs einen Terroranschlag nachstellen, sondern gleich die gedachte Machtübernahme des IS in Prag - einschließlich der Hinrichtung eines im orangenen Overall gekleideten Gefangenen.

Angesichts von flatternder IS-Flagge, lauten Allahu-Akbar-Rufen und knatternden Kalaschnikow-Salven soll gar eine Massenpanik auf dem Platz rund um das Jan-Hus-Denkmal gedroht haben. Darauf freilich weist auf dem vorliegenden Video eher nichts hin. 

Allerdings lassen die auf anderen YouTube-Videos dokumentierten teils wütenden Reaktionen der Zuschauer und die noch aggressiveren Schimpftiraden der stiernackigen Sympathisanten der Polit-Clowns ahnen, dass nicht alles, was in Monty-Python-Manier daherkommt, in erster Linie mit Humor zu tun hat und als fliegender Zirkus verstanden werden muss. "Das Leben des Brian" war anderswo. (nk)

 

Autor: Niels Köhler
Themen: Islamgegner, Martin Konvička, Lokales, Prag
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