Prag - Die tschechische Hauptstadt profiliert sich seit einigen Wochen als Pilgerort für Skater. Und zwar seit der Tunnel Blanka quasi, also fast, fertiggestellt, aber noch nicht für den Autoverkehr freigegeben wurde. Schnell hat sich Qualität der kilometerlangen abschüssigen Rollbahn in der internationalen Skateboard-Gemeinde herumgesprochen.
Während die Prager Autofahrer angesichts der seit drei Jahren immer wieder nach hinten verschobenen Termine für die Freigabe des für die Moldaumetropole so wichtigen Infrastrukturprojekts ein ums andere Mal in die Röhre gucken, freuen sich die jungen Trittbrettfahrer über das perfekte "Highway Longboarding".
Ganz billig war die Piste dabei nicht, doch Prag lässt sich in Sachen Jugendkultur nicht lumpen. Qualitativ hochwertige Freizeitangebote haben bekanntlich ihren Preis und auch die Eltern sind in der Regel froh, wenn sich ihre Sprößlinge nicht auf der Straße herumtreiben.
Der längste Tunnel Tschechiens kostet - derzeitiger Stand, Korrekturen nach oben jederzeit möglich - voraussichtlich insgesamt 36,9 Milliarden Kronen. Er dürfte somit zugleich die teuerste Skateboardstrecke zum Longboarden weltweit sein. Zweispurig und mit Standstreifen - das gibt es nur in Prag. (nk)