Rubrik: Kultur | Veröffentlicht am: 03.04.2013

Mannheim/Prag - Wie ein Komet erschien erschien der Künstler Miroslav Tichý 2004 mit seinen Arbeiten am Kunsthimmel. Überwiegend heimlich hatte Tichý (1926 - 2011) seit den 50er Jahren in der tschechischen Kleinstadt Kyjov Frauen jeden Alters und jeder Statur fotografiert. Trotz seines plötzlichen Ruhms gab er sein zurückgezogenes Leben nicht auf und versuchte, sich der Inbesitznahme seitens der Kunstwelt zu verweigern.

In der analytischen Ausstellung "Miroslav Tichý: Die Stadt der Frauen" (24.2.2013 - 26.5.2013) widmet sich der Mannheimer Raum für Fotografie Zephyr in bislang überwiegend ungezeigten Aufnahmen dem ästhetischen Phänomen Tichý und feiert mit etwa 140 Werken von Privatsammlungen aus der Schweiz, aus Tschechien, Frankreich und Deutschland den visionären Künstler. Die Ausstellung stellt sowohl sein künstlerisches Werk als auch sein weitgehend unbekanntes Leben in den Mittelpunkt.

Seine verschwommenen und verwaschenen Fotografien entwickelte Tichý selbst, auf ihnen finden sich so gut wie immer Bromflecken, Fingerabdrücke oder auch das ein oder andere Mal eine Fliege. Nach Tichýs Meinung ist die Imperfektion Teil seiner Kunst. Die Bilder selbst klebte er häufig auf gefundenes Papier oder Karton und verzierte diesen mit unterschiedlichen Stiften. Einzelne Partien der Fotografien, die er betonen wollte, zeichnete er nach und verstärkte so die gewünschte Bildwirkung.

Video veröffentlicht auf dem YouTube-Kanal der Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim. (nk)

Autor: Niels Köhler
Themen: Miroslav Tichý, Fotografie, Ausstellung, Frauen
ID: 6,332
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