Prostějov/Prag - Am frühen Morgen des 28. Juni 2014 wurden im mittelmährischen Prostějov die Gebäude der ehemaligen Textilfabrik Oděvní podnik (OP) Prostějov gesprengt. Mit den sechs sechsstöckigen Montagehallen verschwand auch die bisherige Dominante des Industriegebiets der 44.000-Einwohner-Stadt in der Region Olomouc.
Wie die tschechische Nachrichtenagentur ČTK berichtet, wurde zu der mehrere Wochen lang vorbereiteten Sprengung der Gebäude mehr als eine Tonne Dynamit verwendet. Die Detonation soll auch noch im 15 Kilometer entfernten Olomouc zu hören gewesen sein. Mehrere Tausend Schaulustige beobachteten von verschiedenen Punkten in Prostějov das Spektakel, das den symbolischen Schlusspunkt unter die langjährige Geschichte der Textilproduktion in der Stadt setzte.
Das einst größte Textilunternehmen des Landes war 1992 privatisiert worden und beschäftigte noch 2008 etwa 3.000 Mitarbeiter. Im Jahr 2010 musste der Textilhersteller jedoch Insolvenz anmelden. Gründe für die Probleme von OP Prostějov waren der wegen der Wirtschaftskrise rückläufige Absatz sowie die Konkurrenz asiatischer Textilproduzenten. (nk)