Prag - Der tschechische Staatspräsident Miloš Zeman hat den Mordanschlag im Brüsseler Jüdischen Museum scharf verurteilt. Zemans Auffassung nach steht hinter dieser und anderen ähnlichen Gewalttaten eine islamische "Ideologie" und nicht nur einzelne Gruppen islamistischer Fundamentalisten.
Das sagte Zeman am Montag in einer Rede anlässlich einer Feier zum Unabhängigkeitstag des Staates Israel im Prager Hotel Hilton, berichten tschechische Medien. Bei dem Attentat in Belgien waren am Samstag vier Menschen getötet worden. Die genauen Hintergründe der Bluttat sind noch unklar, der Täter ist flüchtig.
Nach dem auf der Webseite der "Burg" veröffentlichten Redetext sagte Zeman in Bezug auf den von religiösem Hass motivierten Terrorismus: "Ich lasse mich nicht von Erklärungen beruhigen, dass es sich nur um kleine extreme Gruppen handelt, ich vermute im Gegenteil, dass diese Xenophobie und sagen wir dieser Rassismus oder Antisemitismus aus den eigentlichen Grundlagen der Ideologie hervorgeht, auf die sich diese fanatischen Gruppen stützen. Und erlauben Sie, dass ich als Beweis dieser Behauptung einen der heiligen Texte zitiere: "Der Baum ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn. Der Stein ruft, hinter mir versteckt sich ein Jude, gehe und töte ihn."
Der tschechische Staatspräsident wandte sich des Weiteren gegen die "politische Korrektheit", die er als euphemistischen Begriff für "Feigheit" brandmarkte. Er selbst wolle stattdessen die Dinge beim Namen nennen.
Namentlich nennt Zeman als "antizivilisatorische Bewegung", die zur massenhaften Ermordung von Juden aufrufe, die Hamas. (nk)