Kloster Strahov, Prag 1

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Einzigartig: Klosterbibliothek und Gemäldesammlung des Prämonstratenserordens

Das im Jahr 1140 gegründete Kloster Strahov (Strahovský klášter) gehört weltweit zu den ältesten Klöstern des Prämonstratenserordens.

Neben seiner kunst- und kulturgeschichtlichen Bedeutung ist beachtenswert, dass es sich in den Jahrhunderten seines Bestehens praktisch ununterbrochen im Besitz des Ordens befand. Dies gilt sogar für die Zeit der kommunistischen Herrschaft in der Tschechoslowakei zwischen 1948 und 1989.

Bedeutend für die Geschichte des Konvents war seine Übertragung an die Prämonstratenser des Klosters Steinfeld im Rheinland im Jahr 1442. Baulich blieb die Anlage auf dem Strahov-Hügel westlich der Prager Burg Hradschin weitgehend erhalten und wurde im Laufe der Zeit immer wieder ausgebaut.

Unter anderem wurde die Mariä Himmelfahrt geweihte Basilika Anfang des 17. Jahrhunderts unter dem einflussreichen Abt Jan Lohelius neu gestaltet und mit einer Doppelturmfassade versehen.

Der Renaissancebau erhielt Mitte des 18. Jahrhunderts mit der Neugestaltung der beiden Osttürme und der Westfassade nach Plänen von Anselmo Martino Luragos seine heutige barocke Gestalt. Bemerkenswert ist die anmutige Immaculata-Statue (Unbefleckte Empfängnis) von Johann Anton Quittainer in der Portalnische.

Geistliches, geistiges und künstlerisches Zentrum

Im Mittelpunkt des Klosters steht der theologische Bibliothekssaal (errichtet 1603 bis 1611 von Giovanni Domenico Orsi de Orsini), mit vielen wertvollen Bänden, geschmückt mit Fresken aus dem 18. Jahrhundert zum Thema Wissen und Wahrheit.

Im philosophischen Bibliothekssaal ist das Deckenfresko von Franz Anton Maulbertsch aus dem Jahr 1794 beachtenswert. Es illustriert die Geschichte der Philosophie, beginnend bei Adam und Eva bis hin zu den französischen Aufklärern des 18. Jahrhunderts. Viele der ausgestellten Exponate reichen bis in die Zeit der Romantik zurück.

Einzigartig ist auch die Gemäldesammlung im Kloster Strahov, deren Grundstein 1836 unter dem Abt Hieronymus II, Josef Zeidler, gelegt wurde. Die Sammlung gilt heute als eine der bedeutendsten privaten Kunstsammlungen in Mitteleuropa und umfasst mehr als 1500 Bilder, darunter unter anderem auch Werke von Lucas Cranach, van Dyck und natürlich vieler böhmischer Meister des Barocks.

Das geistliche Leben im Kloster Strahov erfuhr nach der politischen Wende von 1989/90 wieder neues Leben. Heute leben im Kloster 21 Mönche, insgesamt zählt es 82 Mitglieder.

Darüber hinaus ist Strahov mit seiner Bibliothek und der Kunstsammlung ein wichtiges Zentrum der tschechischen Kultur. Im Areal des Klosters befindet sich übrigens auch das Museum des nationalen Schrifttums (Památník národního písemnictví).

Strahovský klášter

Strahovské nádvoří 1/132
118 00 Praha 1
Hauptstadt Prag (Hlavní město Praha)
Tschechische Republik
Tel: +420 233 107 711
Fax: +420 233 107 752

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