Worauf freut sich ...

Markéta Mališová

Die 1957 in Prag geborene Verlegerin und Publizistin studierte an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Prager Karls-Universität.

In den 80er und 90er Jahren arbeitete sie zunächst als Dokumentarfilmerin. Auf ihr Konto gehen unter anderem Filme zu den deutsch-tschechischen Beziehungen, ein filmisches Porträt von František Kupka, ein Dokumentarzyklus über Prager Galerien und Museen sowie ein Dokumentarfilm über die Entstehung des Kampa-Museums.

Seit dem Jahr 2003 ist Markéta Mališová Direktorin des Franz-Kafka-Zentrums in der Široká-Straße in der Prager Altstadt. Sie ist Autorin einer ganze Reihe von Fachartikeln über Franz Kafka, und für die Expo 2010 in Shanghai bereitete sie eine Kafka-Ausstellung vor.

Mit dem tschechischen Schriftsteller Arnošt Lustig war sie in dessen letzten Lebensjahren bis zu seinem Tod im Jahr 2011 beruflich und privat eng verbunden. Tschechische Medien bezeichnen sie als seine "Muse, seine Inspiration, aber auch Sekretärin und Beraterin". Gemeinsam gaben sie unter anderem Lustigs Romane in einer tschechisch-englisch-hebräischen Version heraus.

Unter Lustigs Einfluss begann Markéta Mališová selbst mit dem Schreiben, ihr schriftstellerisches Debüt hatte sie im Jahr 2009. Im Jahr 2012 erschien im Verlag Eroika ihr Erzählband "Nepřestávej, miláčku." (nk)

Im Internet:

Markéta Mališová

Freitag, 3. Oktober 2014 bis Samstag, 3. Januar 2015

Markéta Mališová: Bohumil-Kubišta-Ausstellung in Ostrava

Prag - Sich auf etwas zu freuen, ist eines der schönsten Dinge auf der Welt. Und ich habe Grund dazu. Prag einmal verlassen und sich auf nach Ostrava machen, das zwar nicht den Titel "Europäische Kulturhauptstadt 2015" gewonnen hat, dafür aber eine Ausstellung auf wirklich europäischem Niveau zu bieten hat.

Wie ich festgestellt habe, reicht es, sich in den Pendolino und dann in eine Straßenbahn zu setzen und schon ist man da  -  nämlich in der Galerie für bildende Kunst in Ostrava.

Die etwa 200 Werke Bohumil Kubištas zu sehen, eines Pioniers der bildenden Kunst der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, sowie Werke seiner Zeitgenossen und Nachfolger, wird ganz sicher ein Erlebnis.

Kubišta war einzigartig und ich liebe die Anekdote, wie er im Jahr 1911 ein Bild des italienischen Künstlers Boronali nach Prag brachte und ausstellte und es mit den Werken tschechischer Künstler verglich. Das Bild hatte in Wirklichkeit freilich ein Esel namens Lolo aus dem Montmartre mit einem an den Schwanz gebundenen Pinsel gemalt. Das war Mut. Die Franzosen nahmen es mit Humor, von den Tschechen handelte er sich dafür ein paar Hiebe mit der Knute ein. Diese Ausstellung lasse ich mir jedenfalls nicht entgehen.

Markéta Mališová

 

Weitere Infos: www.gvuo.cz
Bildnachweis:
Galerie výtvarného umění v Ostravě

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