Prag - Randy Blythe, der Frontmann der US-amerikanischen Metalband Lamb of God, will auf gerichtlichem Wege vom Justizministerium der Tschechischen Republik Schadensersatz in Höhe von mehr als 15 Millionen Kronen erwirken.
Der Sänger fordert Kompensation für den immateriellen Schaden, der ihm im Zusammenhang mit einem Strafprozess in Tschechien entstanden sein soll. Weitere 555.000 Kronen Entschädigung verlangt er für die Zeit seiner Inhaftierung in Prag - umgerechnet also insgesamt 576.000 Euro.
Die Schadensersatzforderung ist das Nachspiel eines Prozesses in Prag, in dem sich der Sänger wegen Körperverletzung mit Todesfolge verantworten musste und der im Frühjahr 2013 schließlich mit einem Freispruch endete.
Verhaftung und Knast in der Goldenen Stadt
Am 27. Juni 2012 war Randy Blythe vor einem geplanten Konzert seiner Band in der tschechischen Hauptstadt verhaftet worden. Der Sänger stand damals im Verdacht, für den Tod eines Fans verantwortlich zu sein und saß mehr als einen Monat in Untersuchungshaft.
Hintergrund war eine Schlägerei zwischen dem Leadsänger der Band und einem Fan während eines Konzertes in Prag im Jahr 2010. Blythe hatte nach Auffassung der Staatsanwaltschaft den Geschädigten von der Bühne gestoßen, der dabei auf den Hinterkopf stürzte und nach mehrwöchigem Koma verstarb.
Im Dezember 2012 wurde gegen Blythe in Prag offiziell Anklage wegen Totschlags erhoben. Das Gerichtsverfahren endete am 5. März 2013 mit einem Freispruch für den heute 44-Jährigen.
In einem Brief an das Gericht kündigte Blythe nun an, den geforderten Schadenersatz zu großen Teilen der Familie des verstorbenen Fans zukommen lassen zu wollen. Ein Urteil in der Causa steht noch aus. (nk)