Prag, 30.3.2016 - Die Inszenierung von Vladimír Morávek zu Motiven des Romans "Der kleine Prinz" präsentiert sich schon am 1. April den ersten Zuschauern auf der Neuen Bühne des Nationaltheaters. Die Laterna magika führt in dieser Saison eine Inszenierung auf, die dem Publikum die Welt der Phantasie eröffnen und Denkanstöße bieten will. "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry gehört zu den bekanntesten Büchern der Welt und wird normalerweise der Kinderliteratur zugeordnet. Sein Sinn liegt jedoch viel tiefer und hat schon viele Künstler inspiriert – in Form eines Balletts oder eines Trickfilms, doch erst jetzt wird er auch zur Laterna magika.
Regisseur Vladimír Morávek schätzt bei dieser Inszenierung die Möglichkeiten, die die Laterna magika als Genre bietet: „Mehr als dem Wort vertraut er dem Bild und lässt durch dieses Bild das Geheimnis sprechen. Und doch – ein je größeres Geheimnis Sie im Herzen tragen, umso geeigneter ist für Sie dieses Genre. Das Schönste ist, in dieser Laterna von völlig und gänzlich untrennbaren Dingen zu sprechen. Vom Sinn, von Gott und von der Ewigkeit“, meint er. In der Inszenierung, die die deutliche Handschrift des Regisseurs trägt, begegnen Sie nicht nur einem Piloten, dem Kleinen Prinzen, dem Fuchs, der darauf wartet, gezähmt zu werden, oder den Einwohnern von Planeten, die der Kleine Prinz auf seiner Reise durch das Weltall besucht, sondern auch symbolischen Gestalten, die die Atmosphäre des Werkes abrunden. Die Inszenierung ist für Familien mit Kindern ab 8 Jahren geeignet.
Das Bühnenbild stammt von dem Architekten Daniel Dvořák, der darin teilweise zum Polyecran-Prinzip, einer Erfindung von Josef Svoboda und Emil Radok, zurückkehrt. Die szenographischen Elemente beschränken sich in der neuen Inszenierung nicht nur auf die Bühne, auf der die bisher größte Projektionsfläche entstand, mit der die Laterna je auf der Neuen Bühne gearbeitet hat, sondern greifen teilweise auch auf den Zuschauerraum über, so dass die Zuschauer ganz nah an den Interpreten dran sein können. Die Kostüme, Masken und Puppen stammen von der führenden bildenden Künstlerin Sylva Zimula Hanáková. Teilweise sind diese inspiriert von Exupérys notorisch bekannten Illustrationen, doch die Inszenierung enthält auch weitere Motive, die eine neue originelle Verarbeitung erfordern. Die Musik schrieb Zbyněk Matějů, die Choreografie der Tanzeinlagen übernahm Libor Vaculík.
Die Hauptrollen der Kleinen Prinzen wurden Kindern übertragen. In der Inszenierung gastieren des Weiteren die Schauspieler Petr Batěk, Jaroslava Pokorná, Isabela Smečková Bencová, Dominik Teleky, Kryštof Mende, Martin Šemík bzw. Eva Vrbková. Interessant ist sicher, dass bei der Bearbeitung der Projektionen für jede Rollenbesetzung eine eigene Filmaufzeichnung entstand, damit die visuelle Komponente ganz mit der Bühnendarstellung harmoniert. Um die Tricks und Zaubereien mit den Bildern in den Projektionen kümmerte sich der Filmemacher Šimon Koudela zusammen mit dem Kameramann Matěj Cibulka. Die Postproduktion des Filmmaterials begleitete die Inszenierung die ganze Zeit über, denn jedes neu entstehende Theaterstück ist eine Form, die sich bis zur Premiere entwickelt. Die Laterna magika bleibt in dieser Hinsicht der Tradition treu, dass jede Inszenierung für sie entsteht, und selbst wenn es einige Male vorkam, dass eine Inszenierung oder ein Teil der Inszenierung der Laterna magika im Repertoire eines anderen Ensembles auftauchte, hat die Laterna magika nie einen Titel übernommen, sondern ist immer ein Original geblieben.
Welchen Zuschauer will die Laterna magika mit dem Kleinen Prinzen ansprechen? Regisseur Vladimír Morávek versichert, man wolle jeden erreichen: „Die Inszenierung ist für alle gedacht, die sich nach etwas sehnen – in dieser Zeit so vieler berechenbarer Formeln, Beispiele, die jemand in einen Computer eingegeben hat, von Definitionen, die jemand zur Schau gestellt und gesagt hat, diese seien demnächst absolut verbindlich. Und in dieser lauten Welt, die mit Erkennbarkeit und Berechenbarkeit prahlt – gibt es auf einmal eine Welt, die man nur mit dem Herzen verstehen kann – dies hängt sehr stark mit unseren verschütteten Erinnerungen zusammen, als wir klein und uns sicher waren, dass es das Christkind gibt und der, der geliebt wird, nicht nur mal so stirbt.
Diese Geschichte ist in unserem Ausflugsluftschiff mit dem Namen Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins in der Morgendämmerung des XXI. Jahrhunderts wirklich notwendig. Weil das Geheimnis wieder einen Wert hat, die Liebe existiert und Füchse sehr, sehr schlaue Dinge sagen. Ich wünsche also einen guten Flug – an der Seite der Zugvögel.“
Der kleine Prinz
Drehbuch: Petr Oslzlý, Vladimír Morávek
Regie: Vladimír Morávek
Bühne: Daniel Dvořák
Kostüme: Sylva Zimula Hanáková
Musik: Zbyněk Matějů
Dramaturgie: Lucie Němečková
Choreografie: Libor Vaculík
Kamera: Matěj Cibulka
Projektion: Šimon Koudela
Choreografieassistent: Zuzana Hrzalová, Pavel Knolle
Regieassistent: Kristian Mejstřík
Premiere: 1. und 2.4.2016 um 20:00; Neue Bühne des Nationaltheaters
Die Schirmherrschaft über die Inszenierung übernahm der Botschafter der Republik Frankreich in der Tschechischen Republik, S. E. Jean-Pierre Asvazadourian.
Fotografien von den Proben zum Download in Druckauflösung:
http://www.narodni-divadlo.cz/cs/aktuality/laterna-magika-maly-princ-cs
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