Prag - In Tschechien nimmt der Drogenhandel per Internet und Post zu. Das berichtete der öffentlich-rechtliche Nachrichtensender ČT24 am Wochenende. Danach habe der Zoll in diesem Jahr bei Stichprobenkontrollen zehnmal mehr Fälle aufgedeckt als 2012. Für die Behörden sind die anonymen Schiebereien angesichts der Masse von Paket- und Briefversand kaum kontrollierbar.
Die Dealer verwenden auch bei Auslandsbestellungen vorwiegend Briefsendungen auf dem Landweg, weil diese im Unterschied zur Luftpost seltener von Behörden überprüft werden. Als Kunden bestellen Tschechen im Internet nicht die hierzulande gängigsten Drogen wie Marihuana und Pervitin (Crystal Meth), sondern vor allem hochwertiges Kokain. Bei einer Testbestellung von der ČT24-Redaktion kauften die Reporter ein Gramm Kokain, das sich bei Labortests als beinahe frei von streckenden Zusatzstoffen erwies.
Die Sendung kam in einem Brief an, der in den Niederlanden abgeschickt worden war. Die Bezahlung erfolgte per Bitcoins, der elektronischen neuen Währung des Internets. (gp)