Prag - Das Stadtgericht in Prag hat am heutigen Mittwoch auf Antrag der Prager Staatsanwaltschaft über die Auslieferung des Iraners Hossein Nayeri an die USA entschieden, berichten tschechische Medien.
Dem Verdikt des Gerichts nach kann der mutmaßliche Gewalttäter an die USA ausgeliefert werden. Ihm werden mehrere schwere Verbrechen vorgeworfen unter anderem: Entführung, Folter und schwere Körperverletzung. Im Falle einer Verurteilung droht dem Mann in den USA dafür eine lebenslange Haftstrafe ohne Möglichkeit der vorzeitigen Entlassung, nicht jedoch die Todesstrafe.
Die Entscheidung des Gerichts ist noch nicht rechtskräftig, den Berichten nach kann Nayeri innerhalb von drei Tagen Widerspruch gegen die Entscheidung einlegen.
Hossein Nayeri steht im Verdacht, mit drei Komplizen im Oktober 2012 in Kalifornien einen Apotheker überfallen zu haben, der auf den Verkauf von Cannabisprodukten zur medizinischen Verwendung spezialisiert war. Die Täter sollen ihr Opfer aus seinem Haus in die Wüste verschleppt und dort gefoltert haben, da sie glaubten, der Mann habe dort größere Mengen Bargeld gebunkert. Um den Ort des Verstecks zu erfahren, schnitten die Täter ihrem Opfer unter anderem den Penis ab.
Zielfahnder der tschechischen Polizei hatten Hossein Nayeri im vergangenen November in enger Zusammenarbeit mit dem amerikanischen FBI am Václav-Havel-Flughafen Prag festgenommen. Der per internationalem Haftbefehl gesuchte Mann befand sich damals auf dem Weg vom Iran nach Spanien, wo er seine Familie treffen wollte. (nk)