Prag - In nur drei Monaten sind bei Fallschirmabsprüngen in Tschechien vier Menschen ums Leben gekommen. Bei den Verunglückten handelte es sich dabei nicht etwa um Anfänger, sondern um besonders erfahrene Sportler, berichtet der Online-Dienst Novinky.cz. Hintergrund dieser schwarzen Bilanz ist demnach ein neuer Trend im Fallschirmsport: Das Swooping oder Canopy Piloting.
Der letzte Swooping-Unfall habe sich am Dienstag auf dem Flugplatz des westböhmischen Klatovy ereignet. Ein 42-jähriger Fallschirmsportler habe beim Landemanöver die Kontrolle verloren und sei hart auf dem Boden aufgeschlagen. Wenig später sei er im Krankenhaus seinen schweren Verletzungen erlegen.
Als Konsequenz aus den tragischen Vorfällen hat das Amt für zivile Luftfahrt alle Absprünge in der gefährlichen Disziplin untersagt. Das Verbot gelte seit dem heutigen Mittwoch bis auf Widderruf.
Beim Swooping werden sehr kleine und agile Hochleistungsfallschirme durch eine Drehung beschleunigt. Die so aufgenommene Geschwindigkeit nimmt der Springer dann in einen langen Gleitflug auf, je nach Windstärke fliegt man nun mit über 130-150 km/h direkt über dem Boden oder, besonders beliebt, künstliche oder natürliche Wasserflächen. (nk)