Schirnding/Prag - Eine besonders dreiste Art und Weise, Rauschgift zu schmuggeln, deckte am Freitagnachmittag eine gemeinsame Streife von Schleierfahndern der Marktredwitzer Polizei und der Bundespolizei Selb auf.
Eine 39-jährige und eine 36-jährige Frau sitzen seit dem Wochenende in Untersuchungshaft. Die zweijährige Tochter der jüngeren Frau musste bei einer Pflegefamilie untergebracht werden.
Wie das Polizeipräsidium Oberfranken heute mitteilt, befanden sich die beiden Frauen aus Nürnberg mit dem zweijährigen Kind gegen 14 Uhr in einem aus Tschechien kommenden Zug. Bei einer Kontrolle durch die Fahndungsspezialisten erhärtete sich schnell der Verdacht des Drogenschmuggels.
Das Ergebnis der vor Ort durchgeführten Durchsuchungsmaßnahmen erstaunte allerdings auch die Einsatzkräfte: "Eingepackt in einer Windel entdeckten die Fahnder etwa zehn Gramm Marihuana und eine größere Menge Crystal. Des weiteren fanden sich im Reisegepäck der beiden Frauen eine Vielzahl an pyrotechnischen Gegenständen und zwei verbotene Elektroschocker. Umgehend nahmen die Rauschgiftfahnder die beiden Beschuldigten fest", so der Polizeibericht.
Die weiteren Ermittlungen führt das für Betäubungsmittelkriminalität zuständige Fachkommissariat der Kripo Hof. Bei einer von der Staatsanwaltschaft Hof angeordneten Wohnungsdurchsuchung in Nürnberg stellten Polizisten noch etwa 200 Gramm Streckmittel sicher, was nach Ansicht der Ermittler für einen regen Handel mit der Droge spreche.
Auf Antrag der Hofer Staatsanwaltschaft erging am Samstagvormittag Haftbefehl gegen die beiden Frauen. Sie sitzen seitdem in verschieden Justizvollzugsanstalten. Das zweijährige Kind kam in die Obhut einer Pflegefamilie. Die weitere Betreuung koordiniert das Jugendamt Nürnberg. (nk)