Prag/München - Die Tschechen zählen sich gastronomisch zur Spitze Europas. Nur Italiener und Fanzosen haben eine bessere Küche, fanden die Teilnehmer der Online-Umfrage "Europa-Liste", die das Goethe Institut durchgeführt hat. Auch in den Bereichen Sport und Politik sehen sich die Tschechen vorne mit dabei.
Bei der Frage nach dem wichtigsten Politiker Europas waren unter den ersten fünf drei Tschechen: Václav Havel, Tomáš G. Masaryk und Karl IV., Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, der hierzulande als Tscheche betrachtet wird. Als größte Persönlichkeit schnitt hier Winston Churchill ab, Angela Merkel landete immerhin auf Platz drei.
Beim Sport siegte der Langstreckenläufer Emil Zátopek, der mit seinen Olympiaerfolgen und dem eigentümlichen Laufstil ("die Lokomotive aus Prag") zur Legende wurde. Auf Platz zwei kam der Eishockey-Stürmer Jaromír Jágr, der Zehnkämpfer Jan Železný auf Platz vier - direkt vor Michael Schuhmacher.
Ansonsten stimmen die Tschechen in vielen Bereichen ganz ähnlich ab wie die Befragten aus anderen Nationen. So gilt Leonardo da Vinci auch hier als bedeutendster Künstler der Alten Welt, der Buchdruck als wichtigste Erfindung und die Identität als Europäer für gute die Hälfte als wesentlich.
Teilgenommen hatten an der gestern veröffentlichen Umfrage mehr als 22.000 Menschen in dreißig Ländern. Dabei hat die "Europa-Liste" nicht den Anspruch, statistisch lupernrein und repräsentativ zu sein. Ziel sei vielmehr, die Menschen für Europa zu begeistern - in einer Zeit, in der "der öffentliche Fokus liegt auf Finanz-, Währungs- und Wirtschaftsfragen liegt". (gp)