Prag - Nachdem in der vergangenen Woche zunächst ein menschlicher Unterschenkel in der Moldau gefunden worden war und am folgenden Tag weitere Leichenteile angeschwemmt wurden, hat die Prager Kriminalpolizei in den vergangenen Tagen das Moldau-Ufer im Bereich der Barrandov-Brücke systematisch abgesucht.
Auch mit Hilfe von speziell geschulten Spürhunden konnten so inzwischen sechs Teile eines menschlichen Körpers geborgen werden, berichtet der Online-Dienst Novinky.cz heute. Wie der Chef der zuständigen Mordkommission Jan Andrle heute gegenüber Novinky.cz mitteilte, habe die gerichtsmedizinische Untersuchung inzwischen ergeben, dass alle Leichenteile von ein und demselben Körper stammten.
Was die Identität der Person betreffe, so könne man bisher nur sagen, dass es sich um eine junge Frau im Alter von etwa 20 bis 35 Jahren mit weißer Hautfarbe handele. Die Frau sei über 180 Zentimeter groß gewesen, auf der rechten Seite des Unterkörpers habe sie eine kleine Narbe von einer Blinddarmoperation gehabt.
Die Polizei ist sich dem Bericht nach sicher, dass die Frau Opfer eines Gewaltverbrechens geworden ist. Hinweise auf ein Sexualverbrechen habe man nicht gefunden, ebenso keine anderen konkreten Spuren, die auf die Identität des Opfers oder Täters hinwiesen. Die Leiche habe vermutlich bereits einen Monat im Wasser gelegen und befinde sich daher in einem fortgeschrittenen Verwesungszustand.
Die weiteren Ermittlungen, so der Chef der Mordkommission, richten sich zunächst auf die Feststellung der Identität der Toten, zudem werde weiter nach dem Kopf und dem linken Bein und Arm gesucht. (nk)