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Prag - Die tschechische Kriminalpolizei hat am Donnerstag den ehemaligen Verkehrsminister und derzeitigen Vorsitzenden der Partei Vecí veřejné (VV) festgenommen. Das berichten am Freitag die Online-Dienste Prvnizpravy.cz und Novinky.cz unter Berufung auf nicht genannte "vertrauenswürdige Quellen aus dem Sicherheitsapparat". Die Polizei der Tschechischen Republik wollte die Informationen nicht kommentieren.

Den Berichten nach könnte die Festnahme in Zusammenhang mit der Causa des Ex-Polizeipräsidenten Petr Lessy stehen.

Tschechische Medien spekulieren, Bárta könne sich geheime Informationen gekauft haben.

Am Donnerstag wurde nach Informationen der in Prag erscheinenden Tageszeitung Právo auch der Chef des Fachbereichs Analytik und Informatik der Antikorruptionseinheit der Polizei festgenommen. Mit dem Fall sei die Generalinspektion des Sicherheitsapparates (GIBS) befasst.

Der 39-jährige Geschäftsmann und einstige Inhaber der Sicherheitsfirma ABL hatte bei den vorgezogenen Neuwahlen zum Abgeordnetenhaus in der Pilsener Region für die Bewegung Úsvit přímé demokracie des Unternehmers Tomia Okamura kandidiert, errang aber keinen Sitz im Parlament.

Hohe mediale Aufmerksamkeit wurde Vít Bárta während des live vom Fernsehen übertragenen Gerichtsprozesses um die angebliche Bestechung von Abgeordneten der VV-Fraktion zuteil. Im April 2012 verurteilte ein Prager Gericht Bárta wegen Bestechung zu einer Haftstrafe von 18 Monaten auf Bewährung. Bárta legte daraufhin den Fraktionsvorsitz seiner Partei in der Abgeordnetenkammer nieder und ließ seine Parteimitgliedschaft ruhen.

Später wurde das Urteil, das nicht rechtskräftig war, aufgehoben und Bárta freigesprochen. Bárta übernahm danach erneut den Vorsitz der Partei Věcí veřejné. (nk)