Beroun/Prag - Die Polizei der mittelböhmischen Stadt Beroun wandte sich am Mittwoch in einem mysteriösen Fall an die Öffentlichkeit, dessen Beginn etwa ein Jahr zurückreicht: Im Januar 2013 wird durch Zufall auf dem Gelände der ehemaligen Textilfabrik TIBA in Beroun ein toter kurzhaariger Mischlingshund gefunden. Ungewöhnlich: Der Kopf des Tieres fehlt, er wurde offensichtlich gewaltsam vom Körper getrennt.
Dieser erste Fund bildete den Auftakt zu einer Fundserie von Hundekadavern, die bis heute anhält. Inzwischen wurden vier weitere geschändete Tiere entdeckt, darunter ein Rottweiler und ein deutscher Schäferhund. Der fünfte tote Hund, dem der Kopf abgetrennt war und der sich schon in einem fortgeschrittenen Stadium der Verwesung befand, wurde der Polizei gestern gemeldet.
Die Ermittler stehen in dem Fall eigenem Bekunden nach bisher vor einem Rätsel. Die Vermutung, dass die Tiere möglicherweise vor ihrem Tod zu illegalen Hundekämpfen missbraucht worden waren, konnte nach einer gerichtsmedizinischen Untersuchung des vierten Hundekadavers ausgeschlossen werden. Sicher ist nur, dass in dem Fall der Kopf erst nach dem Tod des Tieres abgetrennt wurde und das "auf fachmännische Weise", so der Polizeibericht.
Die Polizei ermittelt derzeit in alle denkbaren Richtungen: Stehen hinter den Funden satanistische Rituale? Eine Sekte? Trophäensammler? Oder ein Hundehasser? (nk)