Prag - Am Samstagvormittag fanden Spaziergänger im Waldgebiet Klánovicky les am östlichen Stadtrand von Prag eine verbrannte männliche Leiche.
Vor Ort konnten die herbeigerufenen Ermittler der Kriminalpolizei zunächst keine Angaben zur genauen Todesursache machen. Wie ein Sprecher der Prager Kriminalpolizei gestern mitteilte, hat die gerichtsmedizinische Untersuchung inzwischen Klarheit gebracht: Der Mann wurde Opfer eines Gewaltverbrechens.
Weitere Informationen zur Todesursache wollte die Polizei unter Verweis auf die laufenden Ermittlungen jedoch nicht veröffentlichen. Ebenfalls machte die Polizei keine Angaben zu dem möglichen Motiv für das Verbrechen.
Bei dem Mordopfer handelt es um einen 33-jährigen Mann (Foto), der am Mittwoch, den 11. Juni zwischen 9 und 10 Uhr vormittags von Prag-Stodůlky aus in das Forstgebiet Klánovice aufgebrochen war. Dort wollte er mithilfe eines Minensuchgeräts auf Schatzsuche gehen. Als er nicht wie angekündigt am Nachmittag wieder zurückkam, wurde er am Freitag, den 13. Juni von seiner Familie als vermisst gemeldet.
Die Ermittler hoffen bei der Aufklärung des Verbrechens nun auf Hinweise aus der Bevölkerung. Insbesondere suchen sie Zeugen, die den Mann am 11. Juni in Stodůlky oder später im Naturschutzgebiet Klánovice gesehen, oder aber in dem Waldgebiet ungewöhnliche Beobachtungen gemacht haben.
Vor dem Hintergrund der weiterhin unaufgeklärten Serienmorde an Prager Taxifahrern sowie dem Mord an einer Rentnerin am helllichten Tag in einer Straßenbahn, verdient folgende Erklärung des Prager Polizeisprechers Tomáš Hulan besondere Beachtung: "Es ist wichtig zu erwähnen, dass auf der Grundlage der konkreten Erkenntnisse eindeutig konstatiert werden kann, dass dieser Fall nichts gemeinsam hat mit früher untersuchten ähnlichen Fällen, noch mit Fällen, in denen derzeit ermittelt wird." (nk)