Prag - Nach Washington, Dublin und Barcelona steht seit dem 1. Mai auch in Prag eine Václav-Havel-Sitzbank. An der feierlichen Eröffnung am Malteser Platz nahmen unter anderem Havels Witwe Dagmar sowie sein langjähriger Vertrauter und Kanzler Karel Schwarzenberg teil.
Autor der Installation ist der Architekt und Designer Bořek Šípek, der einen "Ort des Dialogs" im Sinne des weltweit respektierten Namensgebers schaffen wollte.
Das Andenken des "Dichterpräsidenten" zu erhalten sei heute wichtiger als je zuvor, sagt der ehemalige Außenminister.
Dabei nutzte er die Gelegenheit, die China-Politik der neuen Prager Regierung zu kritisieren. Sein Nachfolger Lubomír Zaorálek hatte Anfang der Woche in Peking versichert, dass Tschechien Tibet als untrennbaren Teil Chinas betrachte. Er schäme sich für diese Äußerung, so Schwarzenberg.
Václav Havel, den mit dem Dalai Lama eine persönliche Freundschaft verband, hatte Peking wegen seiner Minderheiten- und speziell Tibet-Politik wiederholt offen kritisiert. (gp)