Prag - Kleinlaut geben sich politische Parteien in der Regel nicht, wenn sie um Stimmen kämpfen. Doch genau darauf könnte die ODS ihre Strategie im bevorstehenden Wahlkampf bauen.
Teile der Partei erwägen, sich bei der Wählerschaft für "Fehler und Fehltritte" zu entschuldigen, wie der Online-Dienst Novinky.cz berichtet.
Hintergrund ist der Skandal um Jana Nagyová, der zum Sturz von Petr Nečas und seinem Verzicht auf Partei- und Regierungsvorsitz führte. Die ehemals stärkste Kraft im bürgerlich-liberalen Spektrum erlebte daraufhin einen Einbruch in der Wählergunst. Jüngsten Umfragen zufolge liegt die ODS zurzeit bei miserablen acht Prozent.
Laut ODS-Senator Přemysl Sobotka kursieren solche Gedankenspiele zurzeit "eher in den tieferen Etagen" der Partei. Entschuldigen solle sich gleichwohl Petr Nečas. "Es ist seine Schuld, dass die tschechische Politik jetzt diese Destabilisierung erlebt", so Sobotka, der als ODS-Kandidat bei der Präsidentschaftswahl mit 2,46 Prozent auf den vorletzten Platz kam und in der ersten Runde ausschied. (gp)