Der Autor

Larissa Fink, Jahrgang 1995, studiert derzeit Journalismus und Medienwissenschaft an der Karls-Universität Prag. In Deutschland studiert sie an der Universität-Mainz Publizistik und Soziologie.

In ihrer Freizeit interessiert sie sich vor allem für kulturelle Themen wie Theater, Kunst und Musik. Aber auch Reisen und Schreiben zählen zu ihren Interessen.

Für prag aktuell ist sie seit Februar 2017 als Redakteurin tätig und bloggt über ihren Alltag in Prag. Dabei testet sie sich als Veganerin gerne durch verschiedene Restaurants, entdeckt gemütliche Musikkneipen oder besucht neue Kunstausstellungen.

 

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Larissa Fink

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Blog

| Larissa Fink | Rubrik: Theater, Oper, Tanz | 5.6.2017

Prager Fringefestival: Redpill - A Nice Guy's Lament

Humorvoller Monolog eines Anti-Feministen

Am nächsten Abend sehe ich die Aufführung „Redpill: A nice guy’s lament“ der irischen Some Yank’s Theatre Company. Das Stück findet im Golden Key Hotel in der Nähe des Schlosses statt. Einige Gäste haben sich schon versammelt, als wir noch tiefer in den Keller geführt werden. In einem kleinen Gewölbe wurden circa zwanzig Stühle aufgestellt. Vorne auf der kleinen Bühne sitzt bereits der Darsteller, der von einem Scheinwerfer angeleuchtet wird. Das Licht geht aus und sein Monolog beginnt. Er erzählt uns Zuschauern seine Geschichte: Wie er seinen Schwarm in der Schule anspricht und abgewiesen wird. Wie er dafür ausgelacht wird und sich ständig als Loser fühlt. Doch dann lernt er Helen kennen. Die beiden werden beste Freunde. Bei ihr kann er ganz er selbst sein. Nach langjähriger Freundschaft gesteht er ihr endlich seine Liebe und wird erneut abgewiesen. Ben ist verbittert und ernüchtert. Will denn keine Frau einen netten Kerl wie ihn? Sein Vater verweist ihn auf das Internetportal Redpill. Dort findet er Tipps zum Umgang mit Frauen und erfährt, dass die gesamte weibliche Weltbevölkerung unter einer Decke steckt. Immer tiefer wird er in den Strudel des Frauenhasses gezogen, bis er sich letztendlich ganz im Internet verliert.

Dabei erzählt der Schauspieler diese Geschichte nicht nur, sondern spielt sie auch. Sehr überzeugend schlüpft er abwechselnd in verschiedene Rollen und wechselt in sekundenschnelle seinen Charakter. Er lässt seine Worte lebendig werden und das Gesagte bleibt nicht nur bloße Erzählung. Auch Musik und kleine Tanzeinlagen erheitern die Zuschauer und lassen das Stück schnell vorbeigehen. So ernst die Thematik auch ist, bringen die authentische Darstellung des Schauspielers und der trockene Humor das Publikum immer wieder zum Lachen. Ein Stück das unterhält und zum Nachdenken anregt. 

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