Prag - Nach langen Auseinandersetzungen haben die Prager Stadtverordneten sich in der vergangenen Nacht auf eine Strategie zur Einschränkung des Glücksspiels auf dem Gebiet der tschechischen Hauptstadt geeinigt. Danach sollen Spielautomaten aus Gaststätten grundsätzlich verschwinden und auf entsprechend ausgewiesene Lokale wie Spielhallen beschränkt werden. Auch die Zahl der Kasinos und Spielhallen wird von gegenwärtig 650 auf 317 reduziert, fordert die städtische Verordnung.
Ratsherr Lukáš Manhart (TOP 09) lobt die Entscheidung als "revolutionären Schritt". Einige Kritiker halten dagegen, dass die Änderung für die Stadt einen empfindlichen finanziellen Verlust bedeutet. Vergangenes Jahr betrugen die Einnahmen Prags aus dieser Quelle 850 Millionen Kronen (etwa 34 Millionen Euro). Nächstes Jahr müsse man mit Einbußen von 350 bis 400 Millionen Kronen rechnen.
Als "vollkommen untauglich" bezeichnen die Prager Grünen (SZ) die Initiative. Nach ihrer Darstellung bleibe die "Anzahl an Spielautomaten und Zockern" davon unbetroffen. In den restlichen Spielhallen und Kasinos bleibe genügend Platz für Automaten und Roulettetische. (gp)