Kolín/Prag - Der tschechische Präsident Miloš Zeman hat sich heute während eines Besuchs der Stadt Kolín erstmals wieder zum Fall der beiden in Pakistan entführten Tschechinnen geäußert, berichten tschechische Medien.
Nach Informationen des Präsidenten werden Hana Humpálová und Antonia Chrástecká im Grenzgebiet zwischen Afghanistan und Pakistan festgehalten und es werde über ihre Freilassung verhandelt.
Zeman antwortete auf die Frage eines Studenten, was das Präsidentenamt für die Freilassung der jungen Frauen tue, man habe dem pakistanischen Präsidenten geschrieben und dieser habe geantwortet, dass er den Geheimdienst mit dem Fall betraut habe. Und wörtlich fügte Zeman hinzu: "Wir wissen nur, dass sie sich zwischen Afghanistan und Pakistan bewegen und dass über ihre Freilassung verhandelt wird."
Weitere Einzelheiten wollte der Präsident nicht nennen, um nicht die Sicherheit der Verschleppten zu gefährden. Das tschechische Außenministerium wollte Zemans Äußerungen nicht kommentieren. Unklar bleibt daher, wer eigentlich mit wem über die Freilassung verhandelt.
Miloš Zeman ist bekannt für seinen schon oft und zu verschiedenen Anlässen geäußerten Standpunkt, dass man mit Terroristen nicht verhandele, sondern sie zu bekämpfen habe.
Für Stirnrunzeln hatte der tschechische Staatspräsident am 27. Juni bei einem Arbeitsbesuch in Berlin gesorgt, als er eine Reporterin mit den Worten "Allahu akbar!" abblitzen ließ, die ihn auf das Schicksal der beiden entführten Touristinnen angesprochen hatte. Am Tag zuvor war eine Videobotschaft der Entführer mit einem Lebenszeichen der beiden verschleppten Frauen aufgetaucht.
Hana Humpálová und Antonia Chrástecká waren Mitte März verschleppt worden, als sie auf dem Weg vom Iran in die Stadt Quetta, die Hauptstadt der Provinz Baluchistan unterwegs waren. (nk)