Prag - Tschechiens ehemaliger Premier und einstiger Vorsitzender der tschechischen Sozialdemokraten hat heute angekündigt, seine politische Karriere endgültig zu beenden. Er wolle sich künftig seiner Familie und seiner Arbeit widmen, kündigte der 62-jährige Paroubek an.
Auf seiner Facebook-Seite schrieb der oft als "Bulldozer" charakterisierte einstige Regierungschef: "Meine oberste Priorität hat ist meine Familie, meine Tochter, die vor ein paar Tagen ihren fünften Geburtstag gefeiert hat. Im Laufe des Novembers verlasse ich den Posten des Vorsitzenden der Partei LEV 21 und werde mich meiner Arbeit und meiner Familie widmen. In den kommenden zehn Jahren plane ich nicht, in die Politik zurückzukehren."
Paroubek war nach dem Rücktritt des damaligen Regierungschefs Stanislav Gross (ČSSD) von 2005 bis 2006 tschechischer Ministerpräsident sowie von 2006 bis 2010 ČSSD-Vorsitzender.
Nach dem enttäuschenden Wahlergebnis für die Sozialdemokraten bei den Parlamentswahlen 2010 trat er vom Parteivorsitz zurück, ein Jahr später im Oktober 2011 trat er aus der Partei aus, behielt aber sein Abgeordnetenmandat. Seit November 2011 ist er Vorsitzender der linken Splitterpartei Partei LEV 21.
Im Juli 2007 gab Paroubek die Scheidung von seiner damaligen Frau Zuzana bekannt, kurz darauf heiratete er die Dolmetscherin Petra Kováčová, mit der er eine gemeinsame Tochter hat. (nk)