Autorenblog

Blog der Autoren

Briefe aus Prag - 25

 Donnerstag, 27. November 2014

Liebster,

Kafkas Körper erwies sich zunächst als sehr widerstandsfähig. Es ist überliefert, dass er ein unermüdlicher Spaziergänger war, der viele Stunden lang, ohne die kleinste Anstrengung zu verspüren, durch die Straßen der Stadt, ihre Parks und Gärten, ihre Hügel hinauf und das Moldauufer entlang gehen konnte, in Gesellschaft, doch sehr häufig wohl auch allein. Das schien ihn zu konzentrieren, ihm den Kopf frei zu machen.

Briefe aus Prag - 24

 Mittwoch, 26. November 2014

Liebster,

von Tag zu Tag wird es spürbar kälter in Prag. Mittlerweile ist das Thermometer an der Nullgradgrenze und mein Iphone vermeldet, dass es ab Montag schneien soll! Es sieht fast so aus, als hielte der Winter nach meiner Abreise Einzug in die Stadt. Wie schön für mich, dass er noch wartet.

Prag ist in dieser Woche schlagartig leer von Touristen geworden. In den Kirchen und Museen bin ich nahezu die Einzige. Heute stand ich vollkommen allein auf dem Altstädter Brückenturm. Der junge Mann, der in luftiger Höhe die Tickets kontrolliert, hatte dicht neben dem Radiator seinen Laptop aufgestellt. „I am completly alone, I can’t believe it“, sagte ich zu ihm, nachdem ich die fantastische Aussicht von oben auf die Karlsbrücke und die Kleinseite ausgiebig genossen hatte, ohne dass auch nur ein weiterer Mensch auf den Turm hinauf gekommen wäre. „Oh, that’s fine“, sagte der Mann, blickte kurz von seinem Laptop auf und sah mich unter seiner Wollmütze, die er tief ins Gesicht gezogen hatte, an, „so I can relax.“

Briefe aus Prag - 23

 Dienstag, 25. November 2014

Liebster,

bis heute geht eine seltsame Faszination von Bibliotheken aus. Nicht nur für mich, wie ich immer wieder feststellen kann, sondern wohl für jeden, der eines solchen Anblicks gewahr wird. Eine alte Bibliothek zu sehen, mit Bänden, die Jahrhunderte überstanden haben, ist wie aufs Meer hinaus zu blicken. Ein Gefühl von Endlosigkeit stellt sich ein, als erfahre man plötzlich etwas über die Zeit und ihren für immer unbegreiflichen Pulsschlag. Klein und unbedeutend kommt man sich vor und erahnt eine gewaltige Fülle hinter einem unbekannten Horizont. Die Erhabenheit gesammelten Wissens ist etwas, das größer ist als wir selbst. Es flößt uns etwas wie Hochachtung ein, wir möchten uns verneigen vor dieser Macht.

Briefe aus Prag - 22

 Montag, 24. November 2014

Liebster,

eine Enttäuschung hielt Prag allerdings nun doch für mich bereit und dabei eine gänzlich unerwartete. Heute machte ich mich endlich auf in den Ortsteil Smichov auf der anderen Moldauseite, um die Villa Bertramka zu sehen. In diesem Haus, das ehedem dem Ehepaar Dusek gehörte, wohnte Mozart während seiner Besuche in Prag 1787 zur Uraufführung seines „Don Giovanni“ und 1791 zu „La clemenza di Tito“. Josepha Dusek war eine Bewunderin und Gönnerin des Komponisten und stellte ihm das weitläufige Anwesen der Villa Bertramka mit großem, parkartigem Garten als Rückzugsort zur Verfügung, damit er seine Oper „Don Giovanni“ zu Ende komponieren konnte, was ihm in der Hektik der Stadt zwischen dem Hotel und den bereits laufenden Proben wohl nur schwer möglich war.

Briefe aus Prag - 21

 Sonntag, 23. November 2014

Liebster,

heute war Kinotag. Zuerst habe ich in der wunderbaren Jugendstil-Ausstellung im Gemeindehaus nicht nur meinen Eindruck der Art Nouveau-Epoche, nach dem Besuch im Mucha-Museum vor einigen Tagen, vervollständigen und erweitern können: Großartig beispielsweise die ausgestellten Kleider aus der Zeit. Die „femme fatale“, eine Erfindung des Jugendstils sozusagen, musste eine reichhaltige Garderobe vorweisen, um gesellschaftlich bestehen zu können. Dazu war einerseits Geld notwendig und andererseits viel Zeit. Sie musste sich mindestens fünf Mal am Tag umziehen, um vom Frühstück über das Mittagessen, den nachmittäglichen Teeempfang und den Parkspaziergang bis hin zum abendlichen Theaterbesuch oder dem Ballsaal jeweils à la mode gekleidet zu sein. Ich dachte dabei die ganze Zeit an Wedekinds „Lulu“ und hätte ihr gerne alle diese Kleider angezogen. Am aussagekräftigsten in ihrem Fall natürlich die Unterwäsche, die Mieder mit Strumpfhaltern und die Korsagen!

Briefe aus Prag - 20

 Samstag, 22. November 2014

Liebster,

Erster Balkon, Loge 18, dort hat Giacomo Casanova sich mit der schönen Dame im blauen Kleid verabredet. Endlich, er kann es kaum erwarten, anzukommen, die Pferde scheinen ihm heute so langsam, die Straßen sind voller hastender Menschen und im allgemeinen Trubel steckengebliebener Fuhrwerke, alle scheinen dem Theater zuzustreben. Kein Wunder, Mozart aus Wien feiert seine Premiere, jeder, der eine Karte ergattern konnte, ist dahin unterwegs. Seit Tagen ist er Stadtgespräch, der kleine Wiener, ach was, seit Wochen schon, hier und da pfeifen sie immer noch die Melodien seines „Figaro“ und nun erwarten sie die neue, große Oper des Wunderkomponisten, „Don Giovanni“. Casanova weiß nicht recht, was er davon halten soll. Gelassenheit, Neugier und kleine Anflüge von Panik, die ihm den Schweiß aus den Poren treiben, wechseln sich in ihm ab. Er sitzt in die Polster seiner Kutsche gedrückt und fächelt sich mit einem Taschentuch Luft zu. Man ist immer geneigt, zu glauben, dass man selbst gemeint ist, in der Literatur, dabei sind es doch nur Hirngespinste, die gar nichts mit einem zu tun haben. Parallelen, sicher, die mag es geben, aber das kann auch Zufall sein, woher sollte schließlich dieser etwas theoretische und ungelenke Librettist Lorenzo da Ponte Kenntnis irgendwelcher Interna haben. Andererseits, er ist Venezianer, ein Landsmann, und Venedig ist klein und voller Gerüchte, da sollte man schon ein wenig auf der Hut sein.

Briefe aus Prag - 19

Freitag, 21. November 2014

Liebster,

auf der Stirnseite der Altneusynagoge, zur Pariser Straße hin, kann man sehen, dass dieses Gebäude wirklich einen Dachboden besitzt. Weit oben unter dem Dachfirst gibt es eine Tür, zu der außen an der Fassade eiserne Stufen hinaufführen, die jedoch vom Boden aus nicht erreichbar sind. Es ist also in gewisser Weise eine unerreichbare Tür, die tatsächlich aussieht, als verberge sich hinter ihr ein Geheimnis.

Hinter dieser Tür auf dem Dachboden der Altneusynagoge soll der Legende nach Rabbi Löw die Reste des Golems unter alten Kleidern und Büchern, die dort aufbewahrt wurden, versteckt und seiner Gemeinde das künftige Betreten des Dachbodens verboten haben.

Wenn man vor dem altehrwürdigen Gebäude dieser ältesten erhaltenen Synagoge Europas steht und zu der Tür hinaufblickt, kann man das tatsächlich glauben.

Gustav Meyrinks berühmten Roman „Der Golem“, der mehrfach verfilmt wurde, kenne ich noch nicht, die Lektüre werde ich nachholen müssen. An den Andenkenständen in der Josevstadt, dem alten jüdischen Stadtteil, werden kleine Golems aus Ton angeboten. „This is Golem, for good luck.“ Ich habe einen der kleinen unförmigen Lehmmännchen gekauft, allerdings bei einem Künstler einige Straßen weiter, weil ich dort die Figur weit schöner ausgearbeitet fand. Aus rotgebranntem Ton steht er jetzt auf meinem Schreibtisch, den halslosen Kopf auf seinem massiven Körper, die schweren Arme auf einen breiten Gürtel gestützt. Ich mag ihn und er wird mich künftig auch zu Hause auf meinem Schreibtisch an Prag erinnern.

Dass Prag keine Realität hat, wie Franz Werfel meinte, kann ich nicht unterschreiben. Es hat, wie jede Stadt, viele Realitäten, nur sicherlich noch einige Realitätsschichten mehr als andere Städte. Diese Realitäten durchdringen ständig und bestehen nebeneinander fort.

Der alte jüdische Friedhof, wo in mehr als neun Schichten die Toten übereinander ruhen, da das Territorium, obwohl schon von größerem Ausmaß, nicht mehr erweiterbar war, erscheint wie ein mythisches Herzstück der Stadt. Nachdem ich noch ein zweites Mal darüber spaziert bin, muss nun doch auch Umberto Ecos Roman „Friedhof in Prag“ auf meine Leseliste.

Bei meiner öffentlichen Lesung gestern Abend stellte mir der Leiter des Prager Literaturhauses David Stecher eine Frage, die er allen Stipendiaten stellt. Was ist oder war bisher das Überraschendste für mich in Prag, im positiven oder auch im negativen Sinne. Etwas Negatives konnte ich nicht nennen. Die große Überraschung, das Erstaunlichste ist für mich die Unversehrtheit dieser Stadt, ihre Unzerstörtheit, das Nebeneinander an Baustilen und Bauwerken aus mehr als sieben Jahrhunderten. Dass die Stadt alle diese Jahrhunderte immer noch atmet und ausstrahlt, ist für mich ein großes Wunder und dieser Zustand erschafft die vielen Realitäten, die zuweilen eine Art von Unwirklichkeit bekommen. Man ist sich hier ständig der Zeitläufte bewusst. Dies, zusammen mit der wechselvollen und leidvollen politischen Geschichte dieser Stadt, gibt einem das Gefühl, am Grunde der Zeit und der Geschichte(n) zu forschen. Kafka sagte einmal einem Freund, mit dem gemeinsam er Spaziergänge durch seine Stadt unternahm, man fühle sich zuweilen wie in einer Taucherglocke, aus der heraus man die zerklüftete Unterwasserlandschaft der Stadt betrachten könne. Ja, da hat er mal wieder ein mehr als stimmiges Bild gefunden.

In der wunderschönen Halle des alten Sezessionsgebäudes am Hauptbahnhof, die heute neben dem hektischen Treiben in den mehrgeschossigen labyrinthischen Ladenstraßen um sie herum, den Rolltreppen, Metroeingängen, Hinweistafeln und den vielen an- und abreisenden Menschen, einen abseitigen Dornröschenschlaf fristet, steht noch immer zur Begrüßung und Verabschiedung der Reisenden: „Prag, Mutter aller Städte“ zu lesen.

In Liebe,
Deine

Briefe aus Prag - 18

 Donnerstag, 20. November 2014

Liebster,

bei dem recht unbekannt gebliebenen Autor und Kafkaforscher Josef Mühlberger (1913-1978) las ich in einem Bändchen, das ich in der Bibliothek des Prager Literaturhauses fand, seine wirklich beeindruckenden autobiografischen Schilderungen zur Zeit der deutschen Besatzung Prags und seine eigene spätere Vertreibung aus dem Sudetenland. In diesen Aufzeichnungen schildert er eine Begegnung mit Max Brod in der Redaktion des Prager Tagblatts im Oktober 1938, kurz nach dem Einmarsch der Deutschen. Hier ein gekürzter Auszug seiner sehr eindringlichen Schilderung: „Die überfüllte Stadt erschien stumm, trotz der Unruhe der Menschen wie erstarrt, vor Beklommenheit und Angst, was nun kommen musste, gelähmt…. Die Stadt Franz Kafkas lag in einem Alptraum. Oder in Agonie? Ich ging in die früher oft betretene Herrengasse, ins Haus des Prager Tagblatts… Max Brod saß in seinem schmalen Redaktionszimmer, hockte hinter seinem mit Papieren und Büchern überladenen Schreibtisch, klein in dem Tohuwabohu, das so wüst wie immer war…

Briefe aus Prag – 16

Dienstag, 18. November 2014

Liebster,

heute war ein Regentag, der erste seit meiner Ankunft vor nun schon bald zweieinhalb Wochen, dafür aber ein besonders heftiger Regentag, ganztags ohne Pause. In den Straßen standen überall Pfützen, manche so groß wie der ganze Gehsteig. Die Feuchtigkeit kroch der Flaneurin unter die Jacke und ließ die Sehnsucht nach beheizten Innenräumen aufkommen. Vielleicht in die Jerusalem Synagoge, die jüngste der Prager Synagogen, das wäre ein Anfang. Doch als ich davor stand, musste ich feststellen, dass sie geschlossen ist. Bis März 2015.

Am Wenzelsplatz vor Wenzels Reiterdenkmal stehen Hunderte von Kerzen und Teelichtern, die gestern, am Gedenktag aufgestellt worden sind. Einige der Kerzen brennen noch oder wieder, trotz des Regens. Ein Dank an den Nationalheiligen Wenzel, an Vaclav Havel, der zu meiner Beruhigung von immer von der Fassade des Nationalmuseums herunter grüßt, und im Gedenken an Jan Palach, den tschechoslowakischen Studenten, der sich am 16. Januar 1969 aus Protest gegen die Niederschlagung des Prager Frühlings auf der Treppe des Nationalmuseums selbst anzündete und brennend auf den Wenzelsplatz rannte. Er wollte damit knapp fünf Monate nach dem Einmarsch der Truppen des Warschauer Pakts in die Tschechoslowakei ein Zeichen gegen die daraufhin einsetzende Lethargie und Hoffnungslosigkeit der tschechoslowakischen Öffentlichkeit setzen und gegen die Rücknahme der Reformen der Regierung Alexander Dubceks protestieren.

Später, im Café Louvre, wo ich unter vielen tschechischen Zeitungen die deutsche FAZ finde, lese ich von den gestrigen Protesten vor dem Regierungssitz auf dem Hradschin gegen den amtierenden Präsidenten Milos Zeman, dem die Bevölkerung vorwirft, die Ziele der Samtenen Revolution zu verraten und sich nicht genug von der aktuellen russischen Politik abzugrenzen. Das hatte ich gestern miterlebt, die Menschenmenge, die auf dem Hradschinplatz stand und ihrem Präsidenten die rote Karte zeigte, indem sie rote Pappen schwenkte. Er soll auch mit Gegenständen beworfen worden sein, las ich. Da war ich dann schon weg. Bundespräsent Gauck, der zu den Staatsfeierlichkeiten da war, soll eines der Eier abbekommen haben, die für Zeman bestimmt waren. Ich muss an einen Satz von Günter Eich denken, den er in den 1950er Jahren schrieb: „Bleibt wach! Schlaft nicht, während die Ordner der Welt geschäftig sind.“
Das Regenwetter trieb mich ins Museum Mucha. Ich hatte sowieso vorgehabt, es dieser Tage zu besichtigen. Wer Prag besucht, wird an jeder Straßenecke mit der Kunst von Alfons Mucha konfrontiert. Seine dekorativen Entwürfe von allegorischen Frauenfiguren sind zum Inbegriff des Jugendstils geworden. Romantisch bis zum Kitsch, möchte man meinen, Frauen, die die Künste darstellen, Blumen, Jahres- und Tageszeiten. Doch darin erschöpft sich sein Werk nicht. Er hat eine ganz eigene Bildsprache geschaffen, war ein begnadeter Zeichner, wie ich feststellen konnte, und seine weltberühmten Plakate für die Schauspielerin Sarah Bernhardt zum Ende des 19. Jahrhunderts in Paris faszinierten mich. Vor allem Sarah Bernhardt als Medea, den blutigen Dolch auf die toten Kinder zu ihren Füßen gerichtet, mit angstgeweitetem Blick. Oder als Hamlet – die Schauspielerin spielte die Titelrolle – unter ihm die Wasserleiche Ophelias, hinter ihm der Geist seines Vaters. Hier ist Muchas Werk auf einmal gar nicht mehr verschnörkelt, sondern sehr genau gesehen und dramatisch. Seine Plakate verhalfen Sarah Bernhardt mit zu dem Weltruhm, den sie genoss.

Muchas vielseitige Werke werden in der kleinen, schönen und informativen Ausstellung durch einen sehr guten Film über seine Arbeit und sein Leben ergänzt. Was für ein anderer Eindruck als im Kafka-Museum!

Sehr überrascht und bereichert trat ich wieder hinaus in den Regen. Eigentlich stammte mein Interesse für Mucha gar nicht von den verträumt-romantischen Frauenallegorien in den Schaufenstern der Andenkenläden. Die schönen, wie hin gegossenen Frauen auf Tassen, Postkarten, Schalen, Postern, Gläsern und allem Möglichen hatten mich eher abgeschreckt, mich mit diesem Künstler zu beschäftigen. Zu ihm hingeführt hat mich eine simple schwarz-weiß Postkarte, die ich vor einigen Tagen zufällig fand. Sie zeigt die Fotografie von einem von Muchas Modellen, eine Studie für ein Gemälde von 1913. Die Frau sitzt nackt mit dem Rücken zum Betrachter und dreht ihm ihr Gesicht über die rechte Schulter zu, die rechte Hand stützt ihr Kinn. Ihr dunkles Haar hat sie hochgesteckt und unter ihrer unordentlichen Ponyfrisur blickt sie mit einem unglaublich müden, fragenden, zögernden Blick in die Kamera, vielleicht sogar mit einer Spur Geringschätzung oder gelangweilt. Unter ihren Augen sind schwarze Ringe zu sehen. Dieser Blick verleitete mich dazu, die Postkarte zu kaufen und er erzählt mir eine Geschichte, von der ich noch nichts weiß. Ich wollte zu Muchas Museum, um zu sehen, wie er aus einer solchen müden anonymen Alltagsfrau, die keinem Schönheitsideal entspricht, seine idealisierten Jugendstil-Nymphen geschaffen hat. Der Widerspruch interessierte mich.
Nun bin ich unverhofft auf einen großen Künstler gestoßen. Doch die Geschichte seines unbekannten Modells werde ich auf jeden Fall noch erzählen, sobald sie zu mir spricht.

Zurück im Dauerregen machte ich noch bei der Akademia-Buchhandlung am Wenzelsplatz Halt, denn dort hatte ich ein recht preiswertes deutsches Buch über Mucha gesehen. Heute jedoch wurde mir das Buch leider nicht in das schöne Papier eingewickelt. Es wurde mir einfach so auf dem Ladentisch entgegen geschoben, nachdem ich bezahlt hatte. Ich wartete noch, nichts passierte mehr. Erst auf meine Bitte nach einer Tüte, wegen des Regens, bekam ich eine schnöde Plastiktüte gereicht, mit dem Hinweis, sie koste zwei Kronen. Mit stoischem Gesicht nahm die Dame an der Kasse die zwei Kronen von mir entgegen. Tja. Es gibt solche Momente und solche. Die Freundlichkeit, die ich am ersten Tag genau in dieser Buchhandlung erlebt hatte, hängt, wie immer und überall, von den jeweiligen Menschen ab.

Aber vile der Kerzen rund um das Wenzelsdenkmal brannten immer noch, trotz des Regens, als ich wieder daran vorbeikam.

In Liebe,
Deine

Seiten

RSS - Autorenblog abonnieren