Gohrisch/Prag - An drei Tagen im Jahr wird der kleine Kurort Gohrisch in der Sächsischen Schweiz zum Mekka der Schostakowitsch-Freunde aus aller Welt: Seit nunmehr sechs Jahren finden jährlich die Schostakowitsch-Tage Gohrisch statt, die sich innerhalb kürzester Zeit als ein Festival von internationaler Ausstrahlung etabliert haben.
Dmitri Schostakowitsch komponierte 1960 in Gohrisch mit dem achten Streichquartett eines seiner zentralen und bedrückendsten Werke. Grund genug, hier seit 2010 in enger Kooperation mit der Sächsischen Staatskapelle Dresden das nach wie vor einzige regelmäßig stattfindende Schostakowitsch-Festival weltweit auszurichten.
Die 6. Internationalen Schostakowitsch-Tage Gohrisch kehren dabei zurück an ihren Ursprungsort, in die Scheune der Agrargenossenschaft Oberes Elbtal.
Auch im sechsten Jahrgang werfen die Schostakowitsch-Tage einen neuen, unkonventionellen Blick auf den Komponisten Dmitri Schostakowitsch, dem in diesem Jahr die Werke zweier anderer Komponisten gegenüberstehen.
Eine erste Schlüsselfigur ist der Russe Wsewolod Saderazki (1891-1953). Der Zeitgenosse Schostakowitschs war einer der letzten Klavierlehrer der Zarenfamilie und wurde später aufgrund seiner adeligen Abstammung vom Stalin-Regime verfolgt.
Das Festival verknüpft darüber hinaus das Schaffen Schostakowitschs mit dem der Gegenwart: Ein weiterer Schwerpunkt ist dem estnischen Komponisten Arvo Pärt gewidmet, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert und sich schon früh durch Schostakowitsch inspirieren ließ. (nk)