Prag - Teil der Ausstellung "Art brut live" im DOX sind mehr als hundert Fotografien des schweizerischen Fotografen Mario Del Curto.
Seine Porträts der Art-brut-Künstler und der Umgebung, in der sie leben und ihre Werke schaffen, geben einen intimen Einblick in den Entstehungsprozess der Artefakte und sind zudem ein Schlüssel zum Verständnis der einzigartigen Kunstwerke.
Mario Del Curto, Jahrgang 1955, ist seit den 70er Jahren dokumentarfotografisch tätig. Über Theater- und Tanzfotografie kam er zum Porträt und so zu den Persönlichkeiten hinter der Art brut.
Seit 1983 fotografierte er Dutzende Art-brut-Künstler: Oft waren es die in der anglo-amerikanischen Terminologie für dieses Kunstphänomen namensgebenden gesellschaftlichen "Outsider".
Del Curtos existenzialistische Porträts dieser Sonderlinge zeigen schöpferische Menschen, deren tiefe Würde über die augenscheinliche, zuweilen an Clownerie gemahnende Absonderlichkeit hinausstrahlt.
Die Ausstellung "Art brut live" im DOX enthält mehr als 300 überwiegend zeitgenössische Kunstwerke aus der Sammlung abcd, die der französische Sammler Bruno Decharme in mehr als 30 Jahren zusammengetragen hat.
Seine Kollektion umfasst 3600 Arbeiten von rund 300 Künstlern aus der ganzen Welt und gehört somit zu den bedeutendsten Sammlungen ihrer Art. Zugleich vermitteln die Werke einen Eindruck von der Lebendigkeit und Mannigfaltigkeit dessen, was unter dem Sammelbegriff "Art brut" zusammengefasst wird. (nk)