Prag - Im vergangenen Jahr stand die Hanfmesse Canafest ganz im Zeichen der kurz zuvor landesweit durchgeführten Polizeirazzien gegen Growshops in Tschechien. Die Hanf- und Cannabisbranche zeigte sich verunsichert.
Unklar blieb, wo genau die Grenze zwischen legalem und illegalem Sortiment in der Branche verläuft. Tschechiens bekanntester bekennender Gras- und Marihuana-Konsument und Vorkämpfer für die Legalisierung von THC, der Journalist Jiří X. Doležal, hatte daher eine Anfrage an den Chef der Nationalen Antidrogenzentrale, Jakub Frydrych, gerichtet. Der Chefredakteur der Zeitschrift Reflex erbat eine klare Auskunft, wo die Grenze zwischen legalem und illegalem Sortiment für Growshops verlaufe.
Die Anfrage beantwortete Tschechiens oberster Drogenbekämpfer höflich und ausführlich. Wenig befriedigend blieb jedoch der sachliche Kern der offiziellen Antwort, deren Schlüsselsatz kurz und bündig lautete: "Ich gebe Ihnen keine Auflistung von Waren, die man in Growshops verkaufen kann, weil das schlichtweg nicht möglich ist."
Repression und Polizeirazzien zum Trotz, präsentieren Aussteller aus etwa 20 Ländern auch in diesem Jahr an drei Tagen auf dem Prager Incheba-Messegelände wieder ihre Produkte und Dienstleistungen rund um den Hanf in sechs Hauptkategorien: natürliche Ressourcen, Anbau, Accessoires, Kunst, Medien, Institutionen. (nk)