Prag - Der Spargel war einst aus der traditionellen böhmischen Küche nicht wegzudenken. Doch in der kommunistischen Tschechoslowakei galt das edle Gemüse als "bourgeois" und wurde von den Feldern verbannt, folglich verschwand es dann auch aus den Kochtöpfen.
Ein etwas snobistisches Image hängt dem Stangengemüse mit der für deutsche Zungen unaussprechlichen tschechischen Bezeichnung "chřest" in Böhmen und Mähren bis heute an. Daran dürfte auch das aktuelle Spargelfestival nichts ändern. An dem von dem Reservierungssystem Restu.cz organisierten, bereits fünften "Chřestfest" beteiligen sich nämlich vor allem Restaurants der gehobenen Klasse.
Spargelliebhaber haben in der mit einem schönen Germanismus bezeichneten Asparagus-Saison so jedenfalls die Möglichkeit, in 11 Restaurants zwischen Gerichten mit grünem und weißen Spargel zu wählen, wobei auch exotische Gerichte angeboten werden, die Feinschmecker bei Muttern bestimmt noch nicht aufgetischt bekommen haben. Noch bis zum 11. Mai ist in Prag: šparglcajt. (nk)