Prag - Wenig schmeichelhaft für Juweliere und Goldschmiede in Tschechien fiel eine aktuelle Kontrolle der Tschechischen Handelsinspektion (ČOI) aus, bei der die in Schmuckstücke eingesetzten Edelsteine einer genauen Analyse unterzogen wurden.
Wie ČOI-Sprecher Denis Gaidoš heute mitteilte, waren fast alle gekauften Edelsteine falsch.
Bei der Kontrolle wurden bei ausgewählten Juwelieren in verschiedenen Städten in Tschechien insgesamt zwölf Schmuckstücke gekauft. Ergebnis: "Die Gutachten der Sachverständigen bestätigten die Vermutung, dass der Schmuck in elf Fällen nicht mit den deklarierten Edelsteinen, sondern mit deren billigeren Varianten, Edelsteinimitationen und in einem Falle sogar mit Glas versehen waren. Gegen alle Verkäufer wurde ein Verwaltungsverfahren eingeleitet. Derartiges Verhalten des Verkaufenden gegenüber den Käufern kann man als Verwendung täuschender Geschäftspraktiken ansehen, für die das Gesetz eine Geldbuße in Höhe von bis zu fünf Millionen Kronen vorsieht", so der Zentraldirektor der ČOI, Vladimír Velčovský.
Das aktuelle Ergebnis bestätigt die Erkenntnisse aus früheren Kontrollen und lässt darauf schließen, dass Kunden beim Kauf von mit Edelsteinen besetztem Schmuck in Tschechien systematisch hinters Licht geführt werden. Wer etwa in Prag bei einem Juwelier böhmischen Granat angeboten bekommt, erhält mit großer Wahrscheinlichkeit eines nicht: böhmischen Granat.
Fazit der Kontrolleure: Beim Kauf von Edelsteinen am besten einen Fachmann mitnehmen und vor dem Verkauf detaillierte Informationen über Herkunft und Zusammensetzung der Edelsteine verlangen. Den Kauf dann unbedingt entsprechend vollständig dokumentieren, einschließlich sämtlicher Angaben über den Verkäufer. (nk)