Prag - Wer an den Osterfeiertagen die Nase voll hat von Urbi et orbi und Erlösungsversprechen und sein Heil stattdessen im Konsum sucht, der ist bei den sich gern betont atheistisch gebenden Tschechen richtig.
Shoppen bis zum Abwinken und soviel der Geldbeutel hergibt - die sehr liberalen Regelungen zum Ladenschluss in Tschechien machen es möglich und das sogar an dem christlichen Hochfest Ostern.
Da es ein Ladenschlussgesetz mit einem klar definierten Zeitrahmen für die Öffnungszeiten nicht gibt, haben viele Supermärkte, Geschäfte, Shopping-Malls und die Asia-Märkte hinter der Grenze auch sonn- und feiertags geöffnet.
Zwar sind Karfreitag (erst seit 2016) und Ostermontag in Tschechien gesetzliche Feiertage, doch ein seit 2016 geltendes Verkaufsverbot an gesetzlichen Feiertagen betrifft nur den Ostermontag: Am Ostermontag müssen größere Geschäfte (mit einer Verkaufsfläche von mehr als 200 Quadratmetern) geschlossen bleiben.
Das Verkaufsverbot gilt jedoch nicht für Apotheken, Tankstellen, Geschäfte an Flughäfen und Bahnhöfen sowie in Krankenhäusern.
Die meist von vietnamesischen oder chinesischen Inhabern geführten kleinen Lebensmittelgeschäfte und Spätkäufe (večerka) dürften ihre Ladenöffnungszeiten an den genannten Feiertagen weiterhin recht flexibel der Kundennachfrage anpassen - und ihre Läden also größtenteils geöffnet halten. (nk)