Prag - In Tschechien wird immer weniger geraucht, die Nachfrage nach gefälschten und unversteuerten Zigaretten aber steigt. Und der Schwarzmarkt mit Zigaretten boomt.
Die Tschechische Republik habe sich zu einem Schlüsselland für die Versorgung von Rauchern mit billigen Tabakprodukten in Deutschland entwickelt, schreibt heute iDnes.cz
Die Online-Ausgabe der in Prag erscheinenden Tageszeitung Mladá fronta Dnes bezieht sich dabei auf eine Untersuchung der Beratungsgesellschaft KPMG über die Handelsströme illegaler Zigaretten in Europa.
Hintergrund für die starke Nachfrage aus Deutschland ist demnach das starke Preisgefälle. Während eine Stange Zigaretten in Deutschland etwa 50 Euro koste, seien es in Tschechien nur etwa 30 Euro.
Durch die schwache Krone werde die Nachfrage weiter angeheizt. Hinzu komme, dass die Zigarettenpreise in Polen inzwischen deutlich gestiegen seien und Polen daher aus Sicht der deutschen Raucher als Bezugsregion für Zigaretten an Bedeutung verloren habe.
An den Asia-Märkten im tschechischen Grenzgebiet würden gefälschte oder unversteuerte Zigaretten inzwischen nicht mehr nur unter dem Tresen verkauft, sondern gehörten zum gängigen Sortiment, berichtet iDnes.cz. Besonders beliebt seien Zigaretten der Marke "Jin Ling" aus Russland, die man für etwa 40 Kronen erhalte.
"Der tschechische Markt mit gefälschten Zigaretten erlebt wunderbare Zeiten und es scheint, dass die Party noch lange nicht vorbei ist. Die Kontrollen sind schwach und die Nachfrage riesig", konstatiert iDnes.cz. (nk)