prag aktuellprag aktuell | Rubrik: Politik | 16.2.2015
Justizministerin Helena Válková spricht im Interview mit der Právo über die Hintergründe ihres Rücktritts

Prag - Die tschechische Justizministerin Helena Válková (ANO), die in der vergangenen Woche überraschend ihren Rücktritt zum 1. März eingereicht hatte, spricht in einem am heutigen Montag veröffentlichten Interview über die Hintergründe dieses Schritts.

Unverblümt gibt sie in der Printausgabe der Tageszeitung Právo zu Protokoll, dass die ANO-Führung mit Finanzminister Andrej Babiš an der Spitze sie zum Rücktritt gedrängt habe, und zwar mit dem Hinweis, dass sie ihren Posten so schnell wie möglich räumen solle.

Diese Forderung sei sowohl für sie selbst als auch für Staatspräsident Miloš Zeman überraschend gewesen. Andrej Babiš, dessen Zeitungen ihre Arbeit in jüngster Zeit unentwegt kritisierte hätten, habe ihr als Begründung mitgeteilt, dass die Medialisierung ihrer Person der Bewegung ANO schade und die Bewegung mit ihrer Arbeit unzufrieden sei.

Sogar das Rücktrittsgesuch habe man ihr dann vorformuliert zur Unterschrift zukommen lassen, sie habe es jedoch schließlich selber geschrieben.

"Selbstverständlich hätte ich lieber noch weitergemacht, ich hatte vorgeschlagen den 1. Juni oder 1. April und ich sehe keinen Grund, warum ich dies vor der Öffentlichkeit verheimlichen sollte", so Válková gegenüber Právo. (nk)

Bildnachweis:
Právo - Titelseite vom 16.2.2015
Themen: Helena Válková, Andrej Babiš, ANO, Justizministerium
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