Prag - Was brauchen Pflanzen zum Wachsen? Richtig: Erde, Wasser, Licht und Luft. All dies wird in dem Stück "Zahrada" (Der Garten) tänzerisch, durch Lichtprojektionen und Marionettenspiel dargestellt.
Die Inszenierung, die am 20. Dezember 2018 zum 60. Jubiläum der Laterna magika ihre Premiere feierte, erzählt von jenen schönen Kindheitserinnerungen, die wir alle in uns tragen.
Ist es möglich, dass aus einer Schubkarre ein Boot wird und aus einem Ameisenhaufen eine Welle? Die Tänzer und Schauspieler des Ensembles lassen für das Publikum Wurzeln sprießen und Blumen wachsen, sie sammeln eine Flaschenpost aus dem Meer ein und lassen Papierflieger durch die Luft sausen.
Für 1,5 Stunden wird man eingeladen, die Welt durch die Augen eines Kindes zu sehen und die Magie des Lebens wahrzunehmen. Gerade für Familien ist der Besuch des Tanztheaters daher empfehlenswert.
Während die Erwachsenen schmunzelnd an ihre eigene Kindheit zurückdenken, verstehen gerade die Kinder am besten, was auf der Bühne geschieht.
Grundlage für das Stück ist das gleichnamige Buch von Jiří Trnka, das auf der Bühne frei interpretiert wird. Die Lichtprojektionen sind digital animierte Zeichnungen von Tereza Bartůňková.
Bis auf wenige Ausnahmen wird die Geschichte nonverbal erzählt und lebt von der Schlichtheit der Handlungen. Umso deutlicher treten dagegen die Gefühle und Emotionen hervor.
Wenn man das bunte Treiben auf der Bühne beobachtet, möchte man am liebsten sofort aufspringen und mitmachen. Die Darsteller erzeugen eine positive Atmosphäre, die so ansteckend ist wie es nur die Phantasie von Kindern sein kann.
Ein Besuch der Laterna magika bedeutet, dem Alltag zu entfliehen, sich zurückzulehnen und verzaubern zu lassen. (juru)