Prag - Die zweite Premiere des Balletts des Nationaltheaters in der Saison 2018/2019 ist der "Schwanensee" - ein ikonisches Werk, das zu den Grundsteinen des Repertoires aller renommierten Theaterhäuser der Welt gehört.
"Der Schwanensee" zur Musik von Peter Iljitsch Tschaikowski verspricht in der Choreografie von Meister John Cranko ein atemberaubendes Erlebnis aus Musik und Tanz, die Reinheit klassischer Eleganz, brillante Auftritte von Solisten und Chor, dramatische Szenen, ein narratives Bühnenbild und Kostüme sowie ein tief emotionales Erlebnis. Das Ballett des Nationaltheaters ist das erste große Ensemble, das die Genehmigung erhalten hat, dieses Werk außerhalb der Heimatbühne des Stuttgarter Balletts zu inszenieren.
"Der Schwanensee" gehört zu den bekanntesten klassischen Ballettstücken und ist zweifellos die meist inszenierte und besuchte Ballettvorstellung. Obwohl das Ballett ein Märchen ist, eine Geschichte, die auf den ersten Blick von der prosaischen Realität des Alltags entfernt ist, gelingt es ihm, die Herzen der Zuschauer zu erobern, und zwar zu jeder Zeit und in fast jeder Bühnenfassung. Im Nationaltheater wurden insgesamt bereits 12 Versionen des Schwanensees inszeniert.
"Stuttgarter Ballettwunder"
Eine neue Version dieser unsterblichen Geschichte wird das Ballett des Nationaltheaters zur Aufführung bringen, und zwar in der Choreografie des berühmten Schöpfers John Cranko, Gründer des Stuttgarter Balletts, der dieses Werk kurz vor seinem tragischen Tod geschaffen hat. Sein Ziel war es dabei, die romantische Atmosphäre einzufangen und die Pracht des Gesamtkonzepts mit einem gewissen Maß an Intimität zu verbinden. Dieser Meister des epischen Balletts gibt den Tänzern große Gelegenheit, die Charaktere der einzelnen Figuren zu entwickeln, betont die schauspielerische Darbietung und gewährt gleichzeitig individuelle Freiheit.
John Cranko, ein Meister der Erzählung, verstand es, mit Emotionen arbeiten, die er mit großen Tanzpassagen und Soloteilen verband, die eine meisterhafte Aufführung voraussetzen und dem Publikum ein großes Erlebnis versprechen. Und das wird auch der Schwanensee sein, der mit Sicherheit nicht nur in der Tschechischen Republik, sondern auch im europäischen Kontext zu einem großen Ballettereignis werden wird.
John Cranko ist in Tschechien kein unbekannter Schöpfer - auch wenn er enger mit dem deutschen Umfeld und dem dortigen Ballett verbunden ist, das er geformt hat. In seinem Bewegungsvokabular gibt es deutliche Spuren der Ausbildung, die er an der Sadler's Wells School in London erhalten hat sowie der ersten Erfahrungen, die er im Sadler's Wells Ballet gesammelt hat.
Cranko wurde bald einer der führenden Choreografen weltweit, und sein Wirken als Chef des Balletts in Stuttgart hat Eingang in sämtliche Ballettlehrbücher gefunden: als das "Stuttgarter Ballettwunder". Dieser charismatische Künstler versammelte damals um sich herum eine ganze Reihe junger Tänzer, die sich später selbst zu wichtigen Persönlichkeiten des Balletts entwickelten: Marcia Haydée, Egon Madsen, Richard Cragun, Birgit Keil und Susanne Hanke oder die späteren choreografischen Asse: Jiří Kylián und John Neumeier.
Zwei von Crankos abendfüllenden Ballettwerken, die inspiriert von berühmten literarischen Meisterwerken sind, gehörten in zurückliegenden Spielzeiten bereits zum Repertoire des Balletts des Nationaltheaters. Shakespeares Komödie "Der Widerspenstigen Zähmung" und das Drama "Onegin", inspiriert von dem Roman von Alexander Sergejewitsch Puschkin zur Musik von P. I. Tschaikowski. (nk)
Musik: Peter Iljitsch Tschaikowski
Choreografie: John Cranko
Inszenierung: Birgit Deharde, Andria Hall
Künstlerische Betreuung: Reid Anderson
Bühnenbild: Martin Černý
Kostüme: Josef Jelínek
Lichtdesign: Pavel Dautovský
Projektion: Lunchmeat
Er spielt das Orchester der Staatsoper
Musikproduktion: Václav Zahradník
Dirigenten: Václav Zahradník / Sergei Poluektow
Nationaltheater