Prag - Die Tage der Grube Paskov bei Frýdek-Mystek (Mährisch-Schlesien) sind gezählt. Weil die Kohlenförderung nicht mehr rentabel ist, will der Eigentümer, New World Resources (NWR), die Anlage schließen. Hierzu schweben der Gesellschaft zwei mögliche Szenarien vor, wie NWR-Sprecher Marek Síbr am Dienstag vor Journalisten erklärte.
Sollte der Staat den Betrieb entsprechend subventionieren, könne die Schließung bis 2018 hinausgezögert werden. Ansonsten werde der Betrieb zum 31. Dezember 2014 eingestellt. In der Grube Paskov sind zurzeit 3000 Mitarbeiter beschäftigt, deren Arbeitsplätze bedroht sind. Industrieminister Jiří Cienciala schloss eine Beteiligung des Staates nicht aus. "Es ist eine der möglichen Varianten", zitierte der Online-Dienst Novinky.cz den Minister am Dienstagabend.
Der Kohlenabbau in der Grube ist langfristig unrentabel. Die Kosten für die Förderung von einer Tonne bekaufen sich auf 5000 Kronen (etwa 200 Euro), während ihr Marktpreis bei nur 3500 Kronen liegt. Dadurch entstehen dem Betreiber jährlich Verluste von 1,5 Milliarden Kronen. Gegen die drohende Schließung der Anlage demonstrierten gestern mehr als 2500 Bergleute.
New World Resources betreibt in Tschechien über die Gesellschaft OKD neben Paskov noch die Gruben Anlagen Darkov, Karviná und ČSM. Im vergangenen Jahr förderten sie insgesamt 11,2 Millionen Tonnen. (gp)