Prag - Vom 7. November 2014 bis zum 15. März 2015 werden in der Wallenstein-Reitschule in Prag ausgewählte Exponate aus Architektur, Bildhauerei, Buchmalerei und Gebrauchskunst des Benediktinerordens während des Frühmittelalters in Mitteleuropa gezeigt.
Die Ausstellung ist so gegliedert, dass sie in ihrer Struktur die Idealgestalt eines Benediktinerklosters evoziert, wie man es aufgrund des berühmten Typenplans von St. Gallen kennt. Sie führt den Besucher durch eine Benediktinerkirche mit Mönchschor, Presbyterium und Krypta, weiter durch Kreuzgang, Prälatur und Kapitelsaal, erlaubt aber auch Einblick in die privaten und technischen Klosterbereiche wie Refektorium, Dormitorium, Kalefaktorium, Armarium oder Infirmarium. Sie präsentiert dabei Artefakte, die inhaltlich mit der Funktion des jeweiligen Raumes zusammenhängen.
So wird die geistig-künstlerische Geschichte des Ordens von den ersten Missionaren, über die Gründung und Entfaltung der ersten Benediktinerzentren, bis hin zu ihrem Rückzug im 13. Jahrhundert anhand der Schaustücke nachvollzogen. Damit bietet die Exposition auch Einblicke in die historische Entwicklung romanischer Kunst im mitteleuropäischen Raum.
Die Ausstellung unter der Schirmherrschaft des Erzbischofs von Prag, Dominik Kardinal Duka, ist Teil eines internationalen Projektes, an dem zahlreiche tschechische, slowakische, polnische, österreichische und deutsche Fachleute beteiligt sind. Ziel des Projektes ist es, Sachkundigen und Laien die Kultur der früh- und hochmittelalterlichen Benediktinerklöster Mitteleuropas in möglichst großer Breite vorzustellen. (cht)