Prag - Im ersten Stockwerk des Palais Goltz-Kinsky stellt die Prager Nationalgalerie seit 2010 ihre Sammlung alter und zeitgenössischer asiatischer Kunst aus. Die bereits seit 1952 bestehende Kollektion umfasst unter anderem buddhistische Skulpturen, tibetanische Weihbilder (sogenannte thangkas), islamische Töpfer- und Metallarbeiten, japanische Holztafeldrucke sowie chinesische Gemälde aus der Frühzeit und Moderne.
Wie die Ausstellungsdirektorin Markéta Hánová erklärt, handelt es sich um eine der bekanntesten Sammlungen alter und zeitgenössischer asiatischer Kunst im zentral- und osteuropäischen Raum. Die Absicht der Veranstalter sei es, Meisterwerke aus Asien in ihrem ursprünglichen sozialen Kontext zu präsentieren und darüber hinaus die Geschichte der Kunstsammlung in Tschechien zu erzählen, so Hánová.
Eine Besonderheit der über 13 000 Exponate umfassenden Ausstellung ist ein Schriftrollengemälde des tschechischen Künstlers Patrik Hábl aus dem Jahr 1975, das die Wichtigkeit traditioneller chinesischer Schriftrollenkunst für Kunstschaffende außerhalb des asiatischen Raums zum Ausdruck bringt. Begleitet wird das Exponat von einer Musikcollage des Komponisten Michal Rataj, die von den Klängen des historischen Zentrums Beijing inspiriert ist.
"Die Kunst Asiens" ist Teil einer Doppelausstellung der Prager Nationalgalerie, die im zweiten Stockwerk des Palais Goltz-Kinsky eine Exposition antiker und ägyptischer Artefakte präsentiert. Ergänzend wird ein umfangreiches Lehr- und Informationsangebot rund um die Ausstellungen geboten. (cht)