Prag - Die Norm ist ein Hirngespinst. Ein schreckliches Geheimnis umgibt den schlesischen Luftkurort Görbersdorf. Jedes Jahr kommt im nahen Wald ein junger Mann ums Leben. Hier trifft sich am Vorabend des Ersten Weltkrieges eine Gruppe Männer zur Kur. Während die Patienten, in intellektuellen Gesprächen versunken, die Höhenluft genießen, erzählt man sich, dass die Empusen – weibliche Rachegeister – schon nach ihrem nächsten Opfer suchen. Vor diesem unheimlichen Hintergrund ist der junge Mieczysław Wojnicz auf der Suche nach seiner Identität und Zugehörigkeit: Seine Heimat Polen wurde von der Landkarte getilgt, seinen Körper verbirgt er hinter Anzug und Krawatte. Niemand darf erfahren, wer er ist.
Die Literaturnobelpreisträgerin Olga Tokarczuk antwortet mit ihrem Roman böse und unterhaltsam auf Thomas Manns 100-jährigen Zauberberg und erzählt von ausrangierten Männern, die alles Andersartige vereinnahmen und unterwerfen möchten. Ein fünfköpfiges Frauenensemble nimmt sich ihrer Erzählung an und spielt diese verlorenen Männer auf Kur mit Humor, Leidenschaft und Tiefgründigkeit. So entsteht unter der Regie von Antú Romero Nunes ein Abend über Männer, die sich selbst vernichten, gespielt von Frauen, die uns einen möglichen Ausweg zeigen.
Die Vorstellung enthält Szenen mit Stroboskop-Effekten, die von lichtempfindlichen Menschen als störend empfunden werden können.
Produktion: Theater Basel, Lausitz Festival, Schauspiel Köln, in Zusammenarbeit mit dem Staatstheater Cottbus.
Gefördert durch den Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg und das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus.
Mit tschechischer Übertitelung
Karten sind im Vorverkauf erhältlich im Verkaufsnetz von GoOut.net ab 31. Oktober 2025. (nk)