Prag – Die Galerie Dvorak Sec Contemporary zeigt bis zum 13. März ausgewählte Werke des tschechischen Aktionskünstlers Roman Týc. Die Ausstellung mit dem Titel „...jen blbni, zkazíš to všem!“ (auf Deutsch etwa: „Wenn du herumspinnst, vermasselst du es allen“) beschäftigt sich mit einer Kindheit, die unter dem Einfluss von Autoritäten und machtausübenden Obrigkeiten steht.
Im Eingangsbereich der Galerie, von der Straße aus gut sichtbar, befindet sich eine von den Besuchern nutzbare Installation von Go Karts. Neben Collagen und plastischen Gemälden mit Titeln wie „Schwester“ oder „Vater“ findet man in den drei Räumen der Galerie eine Reihe von Türen, die die Türen zu den jeweiligen Räumen in der Kindheit des Künstlers darstellen. An den Wänden sind jene Sprüche zu lesen, die wohl jeder als Kind zu hören bekommen hat, wie „Steh nicht eher auf, bis du aufgegessen hast“, oder „Sprich darüber aber nicht in der Schule.“
Roman Týc, eigentlich David Hons, geboren 1974, ist vor allem als Mitbegründer der Künstlergruppe Ztohoven bekannt, die in den vergangenen Jahren mit provokanten Projekten wie „Citizen K.“ (Občan K.) oder dem Einhacken ins tschechische Fernsehen Schlagzeilen gemacht hat. Týc ist ein Künstler, der sich selbst zu einem Teil der Kunst macht und seine Installationen oft an öffentlichen Orten aufstellt. Ein Kurzfilm über eines seiner Projekte von 2007, als er fünfzig Ampelmännchen in Prag austauschte und mit Figuren ersetzte, die sich betranken, erschossen oder urinierten, gewann den Publikumspreis des SidewalkCinema – Festivals in Wien. (lj)