Das Palais Lobkowitz bedfindet sich auf der Prager Kleinseite, etwa 200 Meter südlich der Burg in der Straße Vlašská (Wälsche Spitalgasse) Hausnummer 19.
Die ehemalige Stadtresidenz derer von Lobkowicz ist heute Sitz der Deutschen Botschaft. Im Spätsommer 1989 wurde die Deutsche Botschaft in Prag weltweit bekannt, als Tausende DDR-Bürger dort Zuflucht suchten, um ihre Ausreise in den Westen zu erwirken. Die Botschaftsflüchtlinge besetzten das Palais und das Botschaftsgelände für mehrere Wochen, zuletzt waren es etwa 4.500 Menschen.
Am 30. September 1989 konnte der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher den Wartenden nach Verhandlungen mit der DDR und der Tschechoslowakei vom Balkon des Botschaftsgebäudes verkünden, dass sie in die Bundesrepublik ausreisen dürfen. Heute erinnert eine im Botschaftsgarten aufgestellte Skulptur des tschechischen Bildhauers David Černý an das Botschaftsdrama von 1989: ein Trabant auf vier Beinen.
Bemühungen der deutschen Bundesregierung, das Palais Lobkowitz dem tschechischen Staat abzukaufen, scheiterten bislang. Im Jahr 2014 wurde stattdessen ein Mietvertrag mit einer Laufzeit von 50 Jahren abgeschlossen.