Prag - Nach dem heftigen Erdbeben vom 31. Mai, dessen Epizentrum in Westböhmen unweit der deutsch-tschechischen Grenze unter dem Ort Nový Kostel hatte, ist auch in naher Zukunft mit weiteren schweren Erschütterungen zu rechnen.
Das sagte der Seismologe Josef Horálek vom Geophysikalischen Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in einem Interview mit iDnes.cz. "Die Aktivität dauert an, die Erschütterungen sind weiterhin spürbar", so der Erdbebenexperte, der sich mit den seismischen Aktivitäten in Westböhmen bereits seit mehr als 30 Jahren beschäftigt.
Die Nachbeben hätten teilweise eine Stärke von bis zu 3,5 auf der Richterskala erreicht, beim Hauptbeben am Samstag war eine Magnitude von 4,5 gemessen worden.
Die Sachschäden, die von dem Erdbeben in der Region verursacht worden sind, halten sich dabei in einem überschaubaren Rahmen. Wie die tschechische Nachrichtenagentur ČTK am Montag berichtete, handelte es sich dabei hauptsächlich um Risse in Hauswänden und Gemäuer sowie um einige eingestürzte Schornsteine in der Region von Cheb und Sokolov.
Den Versicherungen seien bis Montag bereits Dutzende Schadensfälle gemeldet worden, deren Gesamtschaden sich auf über eine Million Kronen belaufe. (nk)