Prag - Petr Nečas hat sich in einem an diesem Samstag veröffentlichten Interview mit der in Prag erscheinenden Tageszeitung Právo erstmals ausführlicher zu seiner Beziehung mit seiner ehemaligen Büroleiterin Jana Nagyová geäußert.
Nagyová sitzt seit Mitte Juni in Untersuchungshaft und steht im Zentrum der nach ihr benannten Korruptions- und Bespitzelungsaffäre, über die Petr Nečas als tschechischer Premier gestürzt ist. Nečas selbst droht beim Verlust seiner parlamentarischen Immunität ein Stafverfahren.
In dem Interview bekennt sich der am 17. Juni von seinem Amt als Regierungschef zurückgetretene Nečas nun zu seiner ehemaligen Mitarbeiterin. Wörtlich sagte Nečas: "Jana Nagyová und ich haben eine Beziehung. Es ist eine feste Beziehung und ich rechne eindeutig auch in der Zukunft mit ihr. Und ich stehe eindeutig hinter ihr."
Die außereheliche Beziehung des 48-Jährigen zu seiner gleichaltrigen Büroleiterin war lange Zeit Gegenstand von Spekulationen sowohl von politischen Gegnern als auch Medien.
Erst kurz vor der Polizeirazzia, die schließlich zum Rücktritt vom Amt des Premiers führte, hatte Petr Nečas bekannt gegeben, dass er und seine Frau Radka einen Antrag auf Scheidung eingereicht hätten.
Bereits Anfang des Jahres hatte der damalige Regierungschef öffentlich gemacht, dass er und seine Frau getrennt leben. Mit seiner Frau hat Nečas vier gemeinsame, zum Teil erwachsene Kinder. (nk)