Karviná/Prag - Ein Gericht in Karviná hat am Donnerstagmorgen entschieden, dass der des Mordes an seiner Frau und seiner Tochter beschuldigte "Witwer aus Hurghada" in Haft genommen wird.
Grund für die Verhängung der Untersuchungshaft sei Flucht- und Verdunklungsgefahr, berichtet das öffentlich-rechtliche Tschechische Fernsehen (ČT24).
Dem Bericht nach dauerte die Verhandlung über drei Stunden. Ein Grund für die lange Verhandlungsdauer sei gewesen, dass auch der Beschuldigte selbst ausgesagt habe. Kramný war zuvor von Polizeibeamten von Ostrava nach Karviná gebracht worden. Der Haftrichterin wurde er in Handschellen vorgeführt. Vor Gericht brachten sowohl Staatsanwaltschaft als auch Kramnýs Verteidiger ihre Argumente vor.
Gegenüber ČT24 wollte sich der Direktor der mährisch-schlesischen Kriminalpolizei Tomáš Kužel weder zum möglichen Tatmotiv, der Durchführung der Tat oder den vorliegenden Beweisen äußern. Die polizeilichen Untersuchungen seien jedoch langwierig und gründlich gewesen.
"Seit Ende Juli wurden parallel zur Untersuchung in Ägypten Ermittlungen durchgeführt. Auf der Grundlage der gesammelten Indizien sind wir am Dienstag zu dem Standpunkt gelangt, dass es nötig ist, die verdächtige Person offiziell zu beschuldigen", so Kužel. Entscheidend für den Schritt seien dabei Informationen gewesen, die die Polizei auf dem Gebiet der Tschechischen Republik gesammelt habe.
Der Ehemann und Vater der beiden im Juli 2013 im ägyptischen Urlaubsort Hurghada unter bisher nicht geklärten Umständen zu Tode gekommenen tschechischen Urlauberinnen war am Mittwochmorgen von der mährisch-schlesischen Polizei festgenommen worden. Nachdem er lange lediglich als Zeuge in der Sache vernommen worden war, wird er nun des Mordes an seiner 36-jährigen Frau und seiner achtjährigen Tochter beschuldigt. Die beiden Urlauberinnen sollen vergiftet worden sein. (nk)