Prag - Neuerliche Wende im rätselhaften Fall der beiden im Juli 2013 im ägyptischen Urlaubsort Hurghada zu Tode gekommenen Tschechinnen: Wie die Online-Ausgabe der in Prag erscheinenden Tageszeitung Mladá fronta Dnes heute berichtet, sollen die 36-jährige Frau und ihre achtjährige Tochter doch nicht an den Folgen einer Vergiftung gestorben, sondern durch Strom getötet worden sein. Dies habe die Obduktion der Leichen ergeben, Gift als Todesursache könne dagegen eindeutig ausgeschlossen werden.
Einer namentlich nicht genannten "vertrauenswürdigen Quelle" nach, vermute die Polizei, dass der Ehemann und Vater der Getöteten, Petr Kramný, auf bisher nicht näher spezifizierte Weise elektrischen Strom in das Bad des Hotelzimmers im "Titanic Palace" geleitet habe.
Ende vergangener Woche war ein Team tschechischer Ermittler von einem Informationsaufenthalt aus Ägypten zurückgekehrt, bei dem sie auch den Tatort inspiziert haben sollen. Eine offizielle Stellungnahme zu den entsprechenden Medienberichten gab es von Seiten der Polizei nicht.
Dass die Polizei von Strom als Todesursache ausgehe, bestätigte aber inzwischen gegenüber dem Online-Dienst Novinky.cz Jaromír Richter, der Anwalt des "Witwers aus Hurghada".
Nachdem Petr Kramný über ein halbes Jahr lang den Status eines Zeugen in dem Fall hatte, war er im Februar schließlich offiziell von der Polizei der Tat beschuldigt worden. Ein Gericht in Karviná hatte anschließend über Kramný wegen Flucht- und Verdunkelungsgefahr Untersuchungshaft verhängt. Kramný selbst beteuert, seine Unschuld. (nk)